Am Parkplatz an letzter Ruhestätte sind ab heute Lebensmittel zu haben / Landwirt wählt Standort in Hof-Nähe

Von Verena Schickle

Dietingen. Erst heute geht der neue Verkaufsautomat des Genießerhofs in Betrieb. Dennoch ist er bereits im Gespräch: Den Standort beim Dietinger Friedhof hält nicht jeder für angemessen.

Wer am Dietinger Friedhof parkt, kann sich künftig mit Lebensmitteln versorgen: Die Familie Schittenhelm vom Genießerhof hat dort einen Verkaufsautomaten aufgestellt. Zu haben sind in dem gekühlten Gerät, das in einem kleinen Holzhaus steht, etwa Lyoner und Eisbein in Dosen, Grillfleisch- und Würste, selbst gemachtes Ketchup oder Eier. Alles regionale und teils eigene Produkte, sagt Jörg Schittenhelm. Das klingt nach einem guten Angebot für alle, die außerhalb der Ladenöffnungszeiten oder spontan noch etwas benötigen. So sei es auch gedacht, sagt der Landwirt. Heute geht der Automat in Betrieb.

Die Idee finden viele gut, doch am Standort stört sich mancher. So formulierte ein Leserbriefschreiber unserer Zeitung: "Jetzt fehlt nur noch ein nett gestaltetes Schild mit der Aufschrift: ›Letzte Leberwurst vorm Paradies‹".

Passen der Friedhof und solch ein Automat schlicht nicht zusammen? Auch ein paar Dietinger Ortschaftsräte hatten Bedenken, das Gremium hatte auch Standorte im Dorf vorgeschlagen, erinnert sich Ortsvorsteherin Bettina Baur an die Sitzung. Dennoch fiel das Ja zum Automaten einstimmig – Voraussetzung sei eine ansprechende Gestaltung gewesen. "Ich finde, es sieht nett aus", sagt Baur über den Holz-Pavillon, zu dem ein Steg führt. Er befindet sich auf einem Feld, das die Schittenhelms bewirtschaften.

Ausschlagend war für den Landwirt aber vor allem die Nähe zur "Korn-Kammer", dem Hof der Familie, der sich nahe des Friedhofs befindet. Darüber hinaus werde der Parkplatz auch von Wanderern genutzt, sagt Schittenhelm – potenziellen Kunden also. Einen Standort am Genießerhof, im Ort, hält er für die schlechtere Lösung. Zum einen sei dort ja der Hoflanden, zum andern sei es schwierig mit Parkplätzen.

Zum Friedhof hin möchte er noch Hecken oder Bäume pflanzen, als Abgrenzung. "Wir wollen es so gestalten, dass es kein Schandfleck wird." Jörg Schittenhelm sagt, er habe bisher nur positive Reaktionen erhalten. Inhalt: Es sei gut, dass es so ein Angebot jetzt gebe. Auch Bettina Baur steht dem Automaten positiv gegenüber. "Ich persönlich bin gleich dafür gewesen", sagt sie. "Man muss auch mal was Neues probieren." Selbst wenn es Vor- und Nachteile gebe: "Man kann nicht alles gleich ablehnen."