Die zahlreichen Besucher der Ortschaftsratssitzung in Böhringen kamen fast umsonst. Über die Dorfmitte wird weiter hinter verschlossenen Türen beraten. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Viele Besucher – wenig Erkenntnisse

Dietingen-Böhringen (ans). Was passiert mit der Ortsmitte? Was mit dem Pfarrhaus? Will die Kirche verkaufen und neu bauen? Alles offene Fragen, die in der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Böhringen nicht geklärt wurden.

Zur Enttäuschung vieler Böhringer Bürger, die mit ihrer Anwesenheit großes Interesse an der Entwicklung bekundeten.

Das mögliche Vorhaben lasse die Wogen im Ort hochkochen, stellte Ortsvorsteher Detlef Langrock fest. Schon im März 2015 habe die Kirche erstmals ihren Wunsch an einer Bebauung der Ortsmitte geäußert. Im Jahr darauf, nach seiner Wahl zum Ortsvorsteher, habe er den Kontakt zur Diözese in Rottenburg gesucht, so Langrock, und mit dem damaligen Pfarrer Hans Schlenker über die "Vision Dorfmitte" gesprochen.

Konkreter wurde es aber erst im Januar dieses Jahres, als der Kirchengemeinderat das Gremium zur Infoveranstaltung einlud. Von den Ergebnissen ließ Langrock nur wenig verlauten. Ob das Pfarrhaus verkauft und ein neues gebaut werde, gehe die Gemeinde nichts an, so die Meinung des Ortsvorstehers. "Wir entscheiden nur über die Vorteile der Bürgerschaft an diesem Dorfplatz."

Ob das eine mit dem anderen womöglich im Zusammenhang stehen könnte, scheint für Langrock abwegig. "Wir mischen uns nicht ein." Die Gesprächsbereitschaft der Kirche sei aber vorhanden und der genaue Standort für eine mögliche Bebauung noch offen.

Die Zurückhaltung von Langrock hat Gründe. Er wisse um das große Interesse in der Bevölkerung, zeigte er Verständnis. Für die Umsetzung des Vorhabens sei indes ein Grundstückskauf notwendig, weshalb aus Datenschutzgründen zunächst weiter hinter verschlossenen Türen beraten werden müsse.

Grundsätzlich – das zumindest trat zutage – liebäugelt auch Detlef Langrock mit einer neuen Ortsmitte. Böhringen sei mit dem Durchgangsverkehr belastet – und zum Schutz gegen Hochwasser womöglich "auch bald mit Mauern". Alles sei "nur praktisch". Mit einem "tollen Dorfplatz", hingegen, könne die bislang fehlende Begegnungsstätte und eine "heimelige Ecke" geschaffen werden.