Meisterschütze Josef Digeser wird heute 80 / Teilnahme an deutschen Titelkämpfen
Dietingen-Irslingen/Maria Hochheim (wis). Josef Digeser feiert heute in Maria Hochheim seinen 80. Geburtstag. Dies kann der Jubilar in einer ungewöhnlichen Rüstigkeit tun.
Seine Fitness stellt der leidenschaftliche Sportschütze bis heute nicht nur am Schießstand unter Beweis. Seit 2010 der Sägewerksbetrieb aufgrund gravierender Hochwasserschäden stillgelegt wurde, schwingt sich der "Unruheständler" Josef Digeser noch öfters als früher auf sein Fahrrad und dreht in heimatlichen Gefilden "kurz mal" eine 40- oder 50-Kilometer-Runde. Die Begehung des Josefstags – ein jährliches Treffen mit vielen anderen Namensvettern – ist ihm immer ein ganz wichtiges Datum.
Der königlich privilegierten Schützengilde zu Rottweil trat Digeser 1958 bei. Dass er mit einem außergewöhnlichen Talent gesegnet ist, zielsicher ins Schwarze zu treffen, bewies er schon früh bei zahlreichen Meisterschaften mit vorderen Platzierungen landes- und bundesweit. Auch in diesem Jahr durfte er sich bei den Landesmeisterschaften in der Seniorenklasse C mit einem absoluten Spitzenergebnis ganz oben auf dem Siegertreppchen gratulieren lassen. Die erneute Teilnahme an den deutschen Meisterschaften ist dadurch natürlich wieder Ehrensache. Sein schießsportliches Können brachte Digeser viele Jahre auch als Sportleiter der Rottweiler Schützengilde zur Geltung.
Auch im höheren Alter hat sein Trainingsfleiß nicht nachgelassen. Gute Ergebnisse kommen nämlich nicht von ungefähr, weiß der Schießsportveteran, dessen Leistungsvermögen auch den Nachwuchs fasziniert. Dazu erzählt ein Oberndorfer Schützenkamerad eine Begegnung mit Jugendlichen, bei der Digeser sein Erfolgsrezept kurz und bündig folgendermaßen auf den Punkt brachte: Immer dann abdrücken, wenn’s Visier genau auf der Zehn ist. Ob der Jugendleiter seinen Schützlingen die Erfolgskomponenten wie eine ruhige Hand und sicherer Stand sowie Nervenstärke und Kampfgeist nach dieser Ansage des Vorzeigeschützen Digeser leichter vermitteln konnte, ist dem Schreiben dieser Zeilen nicht überliefert.
Bescheidenheit ist eine ganz besondere Tugend des Josef Digeser. Statt vieler Worte lässt er lieber Taten sprechen. Das war auch früher bei der schweren Arbeit im Sägebetrieb so. Rummel um seine Person mag der Familienmensch eigentlich gar nicht. Doch er wird’s verschmerzen können, wenn ihm heute neben seiner Familie mit Frau Helene und den Familien der vier Kinder – darunter sechs Enkel – wohl noch viele andere herzlich gratulieren und ihm dabei noch viele Volltreffer wünschen.
