"Freaky Circus" begeistert das Publikum. Fotos: Baur Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerball in Dietingen glänzt mit der hohen Kunst des Frohsinns

Von Bettina Baur Dietingen. Viel Abwechslung war geboten beim Bürgerball der Narrenzunft Dietingen in der Graf-Gerold-Halle. Hübsche Tanzmädchen mit langen Beinen, ein knackiger Elferrat in Lederhosen, eine erotische Ranzengarde und Gäste aus dem Weltall begeisterten das Publikum. Auch der Dorfklatsch kam nicht zu kurz.

Mit viel Charme und Witz präsentierten die Ansager Alexander Ettwein und Michael Haag als Männer vom Bauhof dem fantasievoll verkleideten Publikum ein Programm mit vielen Höhepunkten.

Lustig anzusehen waren die "Happy Feet". Die als Gesichter gestalteten Fußsohlen der ehemaligen Tanzgarde tanzten zu bekannten Hits, und das Publikum klatschte begeistert mit. Der mit Lederhosen ausgestattete Elferrat trat mit einem Schuhplattler zum Song "Rock mi heut Nacht" auf. Die Ranzengarde, alles Männer mit Format und ausstaffiert mit neongrünen String-Tangas, zeigten eine sexy Showeinlage, bei der kein Auge trocken blieb.

Die Zunftgarde, unterstützt von drei jungen Männern, versetzte das Publikum in die Welt des Zirkus. Temperamentvoll und mit einer abwechslungsreichen Choreografie tanzte sie im "Freaky Circus". Ein gruseliger Clown konnte die ausgelassene Stimmung auf der Bühne nicht trüben. Beim neu einstudierten Hexentanz, gespickt mit einigen akrobatischen Einlagen, stockte manchem der Atem.

Was im Dorf in den vergangenen Monaten nicht immer ganz rund lief, davon erzählten Alexander Frank und Jochen Graf. Ihnen sei klar, wieso die Kindergartenkinder nicht in die Zehntscheuer ausgesiedelt werden können. Eventuell wolle man dort ein Seniorenheim einrichten. Schließlich gebe es immer weniger Kinder und immer mehr Senioren. Mitleid hatten sie auch mit den armen Sauen im Wildgehege, die ohne Bäume gar keinen Schatten mehr haben.

Eine Mohrenkopftorte, die anstatt im Bauch der Gäste an der Wand landete, führte zu einer nächtlichen Renovierungsaktion. Auf der Suche nach der Weihnachtsbeleuchtung hätte ein Dietinger Ehepaar bemerkt, dass diese vom vergangenen Jahr her noch am Haus hänge. Ein vergessenes Notenheft, deponiert im Schallbecher des Tenorhorns, war der Grund für seltsame Misstöne aus dem Instrument. Dass man mit Entkalkungstabletten für die Kaffeemaschine kein Halsweh kurieren kann, weiß jetzt auch ein junger Mann. Nach einigen lauten Schlägen landeten drei Nachbarn auf ihrem Hinterteil und stellten fachmännisch fest, dass ein "Ikea"-Bänkle keine 300 Kilogramm aushält.

Und wieder einmal hatte die Narrenzunft Gäste aus dem Weltall eingeladen. Mr. Spuck, Schrotty und ihr Kapitän Kork vom Traumschiff Surprise landeten auf der Bühne und sorgten mit unverwechselbarer Ausstrahlung für wahre Begeisterungsstürme beim Publikum.