Neuer See in Dietingen oberhalb des Gipssteinbruchs im Anfangsstadium des Feuchtbiotopsausbaus; mittlerweile führt er jedoch kaum noch Wasser. Foto: Ober Foto: Schwarzwälder-Bote

Erwachsenenbildung bietet Bürgertreff und Expertenführung an

Dietingen. Weil es in Dietingen unterschiedliche Meinungen und Ansichten über das Ersatzhabitat in direkter Nachbarschaft zum Auffüllgelände Gipssteinbruch gibt, bietet die Erwachsenenbildung eine Expertenführung an. Treffpunkt ist am Mittwoch, 8. Juli, 19 Uhr, bei der Schranke zum früheren Gipsbruch, beim jetzigen Auffüllgelände mit Stuttgart 21-Material.

Ziel ist, den Ausbaustand des Habitats vorzustellen und Informationen über die Verfüllung des früheren Gipsbruchs sowie Informationen zur Planung und Realisierung des Habitats als Ausweichraum für die schutzwürdige Tier- und Pflanzenwelt im bisherigen Biotop im Gipsbruch zu liefern.

Deshalb kommen laut Veranstalter Claus Bechlars und Uwe Gfrörer (Firma BauLog S 21 GmbH, Eigentümer des Areals und Betreiber), Axel Dörr (Planungsbüro Stuttgart-Ehterdingen) und Ulrike von Kutzleben-Hausen (Bund Naturschutz Deißlingen, Beteiligte beim Vergleichsprojekt in Lauffen).

Folgende Fragen können beantwortet werden: Können die sechs angelegten Feuchtbiotope und die Gipsaufschüttung den zu schützenden Tieren eine neue Heimat bieten? Die Tiere tauschen schließlich die alten Biotope mit Quellwasser gegen neue Tümpel, die womöglich in Hitzeperioden trocken sind?

Wonach richtet sich die Beschaffenheit und Größe des Habitats? Hat Naturschutz Vorrang vor landwirtschaftlicher Nutzung?

Ist das Habitat, derzeit noch eine "Gipswüste mit Tümpeln und Steinaufschüttungen", eine Einladung zum Hindernisrennen für Motocossfahrer und Biker? Oder ist es eine Schutzzone für Tiere und Pflanzen, die Ruhe brauchen, damit sich die Kräfte der Natur in Eigendynamik einen neuen Lebensraum für die von der Verfüllung bedrohte Tieren und Pflanzen schaffen können?

Wie können sich Bürger mit der Investition in den neu geschaffenen Lebensraum für die bedrohten Tierarten identifizieren? Können sie die mit der Verfüllung des Gipsbruchs verbundenen Belastungen richtig einschätzen?