Nach Jahren des Glücks verursacht die Trockenheit des Sommers ein unbehagliches Gefühl

Dietingen (ans). Der Forsthaushalt von Dietingen konnte mit einem sehr guten Ergebnis abschließen. Das kommende könnte aber den Borkenkäfer zum Opfer fallen.

Die Preisentwicklung im Forsthaushalt hängt von vielen, kaum vorhersagbaren Faktoren ab. Von der Bautätigkeit, insbesondere der Häuslebauer, von Wind und Wetter und den Waldtieren. Dennoch ist die Rottweiler Forstverwaltung, meist auch mit Erfolg, redlich bemüht, den Gemeinden gesicherte Prognosen abzugeben.

Dietingen habe in den vergangenen fünf bis sechs Jahren aber auch "mehr als Glück gehabt", betonte Forstamtsleiter Uwe Sperlich im Gemeinderat. So wurde das Laufende mit einem "stolzen Ergebnis" von 185 000 Euro Nettoerlös abgeschlossen, obwohl die Hitze dem Wald kräftig zusetzte. Auswirkungen habe der heiße Sommer aber womöglich für die Folgejahre.

Im Wald regne es Nadeln, berichtete Revierleiter Anton Schneider. Die Bäume werfen ihr Laub nicht nur stark ab, sondern sehr viel früher als in den anderen Jahren. Dadurch würden sie die verbliebenen Ressourcen schonen, erläuterte Sperlich, der den Trockenschaden zum "unheimlichsten Schaden" erklärte. Die Folgen könnten "plötzlich Jahre später aufbrechen", das stehende Holz könnte von Borkenkäfern stark befallen werden. Vermehrte Schadflächen müssten daher "unverzüglich" aufgearbeitet, die Population der Käfer müsste überwacht werden.

Seine Prognose für 2016 sei daher auch "etwas wackelig". Bleibe das Jahr aber ohne Käfer, sei bei einem Einschlag von 10 400 Festmetern ein ähnlich gutes Ergebnis wie im laufenden zu erwarten. Für die Kultivierung seien 9600 Pflanzen, überwiegend Weißtannen, vorgesehen, informierte Schneider.

Bürgermeister Frank Scholz bedankte sich beim "unglaublich engagierten Team" der Forstverwaltung. "Wir wissen den Wald in guten Wänden", sagte er. Und auch der Gemeinderat sprach Sperlich und Schneider mit einem einstimmigen Ergebnis ihr Vertrauen aus.