Gemeinderat: Von Bissingen und Irslingen im Visier

Dietingen (ans). Bürgermeister-Stellvertreter Gerhard Schneider gratulierte im Dietinger Gemeinderat Bürgermeister Frank Scholz zur Wiederwahl im ersten Anlauf.

Die Wahl sei "eindeutig gewesen", weshalb er nun hoffe, dass die Arbeit im Gemeinderat in den nächsten acht Jahren in Bahnen komme, die nach vorne blicken lassen. Unerwartet hingegen für ihn das Abschneiden von Ferdinand von Bissingen.

Als Gemeinderat, so Schneiders Ratschlag, sollte er nun nicht mehr als Wächter auftreten, sondern "endlich mal im Gemeinderat ankommen" und "weniger an die Profilierung seiner Person" denken. Er würde sich wünschen, dass er seine eigenen Worte beherzige und zielorientiert und zielgerichtet im Gemeinderat mitarbeite. Das Votum der Irslinger (19,5 Prozent der Stimmen für Frank Scholz), das Schneider gegen die Bürgerschaft gerichtet sieht, empfindet er "beklemmend". Für ihn stelle sich die Frage, wie der Ortsteil "bei der Gemeindearbeit noch mitgenommen werden soll". Die Ursachen für dieses Ergebnis müssten aus seiner Sicht in einer Sitzung erarbeitet werden.

Antwort des Angegriffenen

Ferdinand von Bissingen, dem Scholz das Wort erteilte, antwortete, dass ihm seine Zeit im Gemeinderat für seine eigene Profilierung zu schade sei. Der Gemeinderat sei ein Kontrollgremium, das die Aufgabe habe, die Arbeit der Verwaltung zu hinterfragen.

Frank Weißhaupt fügte an, dass Schneider und grundsätzlich alle Gremiumsmitglieder künftig im eigenem Namen sprechen und das Wort "Wir" vermeiden sollten. Für ein gutes Miteinander im Gremium halte er es für notwendig, dass jeder dazu stehe, was er sage und sich die Lager auflösen.

Abschließend dankte Scholz für das "klare Votum" (55,1 Prozent der Stimmen). Er habe ein starkes Mandat, das er in allen Ortsteilen ausüben wolle. Er gab sich und dem Gemeinderat den Auftrag, "darauf zu achten, keine Schlagzeilen mehr zu produzieren und konstruktiv zusammen zu arbeiten".