Verfüllung: Gemeinde will Projekt "Holderäcker" stoppen

Dietingen-Böhringen. Die Verfüllung in Böhringen im Gewann "Holderäcker/Hinterm Hummelberg" kann so wie geplant nicht durchgeführt werden. Dies teilte am gestrigen Spätnachmittag die Gemeindeverwaltung Dietingen mit.

Seit einiger Zeit beschäftigt sich die Gemeinde Dietingen mit der möglichen Verfüllung in "Holderäcker/Hinterm Hummelberg". Zunächst sei, so Bürgermeister Frank Scholz und Ortsvorsteher Klaus Weisser in einer gemeinsamen Presseerklärung, mit den zuständigen Behörden geklärt worden, ob die in diesem Bereich zu beachtenden arten- und naturschutzrechtlichen Belange "beherrschbar" seien.

Als dies mit einem entsprechenden Konzept zur Durchführung der notwendigen Maßnahmen bejaht werden konnte, hatte sich der Ortschaftsrat Böhringen mit der Frage befasst, ob eine solche Verfüllung mit den Interessen der Böhringer Einwohner vereinbar wäre und auf welche Weise die Umsetzung erfolgen sollte. Dazu wurde eine umfangreiche Bürgerbeteiligung durchgeführt und eine Reihe von Informationsveranstaltungen angeboten. Nach der Verfüllung sollte ein Schuppenbaugebiet und ein neuer Platz für die Festwiese ausgewiesen werden. Dies sei Voraussetzung für die behördliche Genehmigung einer Geländeverfüllung gewesen.

Zu Beginn des Jahres entschied sich der Ortschaftsrat Böhringen mehrheitlich für eine Verfüllung im Gewann "Holderäcker/Hinterm Hummelberg". Er verknüpfte diese Entscheidung mit der Empfehlung an den Dietinger Gemeinderat, die zu erwartenden Einnahmen – im Gespräch waren damals etwa 700 000 Euro – für Maßnahmen des Hochwasserschutzes einzusetzen. Der Gemeinderat schloss sich dieser Empfehlung an.

Nach weiteren Prüfungen und Vorbereitungen, um die Maßnahmen realisieren zu können, hätten alle Beteiligten im Benehmen mit den Behörden gleichermaßen erkennen müssen, dass die Geländeverfüllung nicht mehr erreicht werden könne.

Nebenbei: Nicht erwähnt wird in dieser Pressemitteilung eine missglückte beschränkte Ausschreibung, die im Sommer wieder zurückgezogen wurde, und der angekündigte Rücktritt des Ortsvorstehers zum 31. Januar 2016, dem im Oktober vom Bürgermeister die Verantwortung für dieses Projekt übertragen wurde.

Die vom Ortschaftsrat eng gesteckten und von Bürgermeister, Ortsvorsteher und Gemeinderat unterstützten Vorgaben, die Bevölkerung möglichst wenig zu belasten, habe dazu beigetragen, dass die Gesamtmaßnahme laut Scholz und Weisser nun nicht mehr in der ursprünglich geplanten Größenordnung genehmigungsfähig sei.

Aus diesem Grunde schlug die Gemeinde Dietingen den Verzicht auf eine weitere Planung zur Verfüllung im Gewann "Holderäcker/Hinterm Hummelberg" vor. Dies sei, so Scholz und Weisser, in Abstimmung mit dem Gemeinderat und mit dem Ortschaftsrat geschehen.