Der Vorsitzende des Radfahrervereins Gößlingen, Elmar Schwarz (links), freut sich, dass Karl Heinz Dziuba (vorne Mitte) und Liane Dziuba sowie Klaus Ruof (hinten rechts) für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen. Tobias Beck (hinten links) wird aus dem Ausschuss verabschiedet. Foto: psw Foto: Schwarzwälder-Bote

Radfahrerverein: Kaum noch Veranstaltungen im Ort / Vorsitzender stellt Fragen

Dietingen-Gößlingen (psw). Ein deutliches SOS-Signal hat der Vorsitzende des Radfahrervereins Gößlingen, Elmar Schwarz, bei der Hauptversammlung an die Mitglieder und die Bürger der Gemeinde ausgesandt. Sofern sich nichts verändere, sei das Fortbestehen des Vereins gefährdet, gab er zu bedenken.

"Was können wir tun, um den Radfahrerverein auch in Zukunft am Leben zu erhalten, wie soll es weitergehen?", stellte er in den Raum. Dieses Thema bestimmte die Versammlung. Schwarz konnte zwar einige konstruktive Anregungen entgegennehmen, doch ein schlüssiges Patentrezept ließ sich in der Kürze der Zeit an diesem Abend nicht entwickeln.

Schultes will helfen

Das Bemühen der anwesenden Mitglieder und Gäste und deren Sorgen waren deutlich erkennbar. Und das war schon mal sehr positiv. Bürgermeister Frank Scholz, selbst Mitglied des Vereins, bot sich spontan an, bei der Suche nach Lösungen mitzuhelfen.

Vorsitzender Schwarz sagte, dass der Verein größere Veranstaltungen wie ein Radrennen nicht mehr durchführen könne. Der Grund: "Uns gehen die Leute aus." In 2017 wird es deshalb in Gößlingen kein Radrennen geben. Das letzte Rennen fand 2015 statt.

Feste mit Radkorsofahren würden heute ebenfalls kaum mehr ausgetragen, da der Aufwand für die Vereine zu groß sei, bedauerte der Vorsitzende. Welche Betätigungsfelder bleiben dann noch übrig? Der Schriftführerbericht von Gabi Ketterer war schnell abgehandelt. Erinnert wurde an den gelungenen Ausflug mit dem Musikverein. Die jährlich angebotene Schlachtplatte – sie war wiederum finanziell erfolgreich – zählt sicherlich nicht zu den originären Aufgaben eines Radfahrvereins.

Radsporttag angeregt

Mehr Veranstaltungen im eigenen Ort hatte es im vergangenen Jahr nicht gegeben. Und das stellte Schwarz, der noch am einen oder anderen Treffen auf Bezirksebene teilgenommen hatte, nicht zufrieden. Es fehle das Interesse an gemeinsamen Ausfahrten, obwohl das Fahrradfahren allgemein sehr beliebt sei. "Wie können wir in den anderen Ortsteilen Werbung machen?", fragte der Vorsitzende in die Runde. Ulrich Schwarz wies darauf hin, dass zwar viele gerne mit dem Rad fahren, aber im Verein nicht mitarbeiten wollten. Von anderer Seite kam die Anregung, gezielt auf Familien und Senioren zuzugehen, da es in den anderen Ortsteilen auch Radgruppen, die eher sportlich unterwegs seien, gäbe.

Die Durchführung eines Radsporttags in Gößlingen, zusammen mit den anderen Radsportgruppen der Gemeinde, kam in das Gespräch. Von Gößlingen aus könnten bei dieser Veranstaltung die anderen Ortsteile angefahren werden. Als Vorzeigebeispiel wurde der Rosenfelder Radsporttag angeführt. Doch dort gäbe es Sponsoren, so der Einwand aus der überschaubaren Mitgliederrunde. Es müsste zuerst mal mehr Interesse aus dem eigenen Ort kommen, kritisierte ein Mitglied. In der Tat: Der Großteil der am Tisch sitzenden Ausschussmitglieder kam von auswärts.

Elmar Schwarz deutete an, dass der Verein am Stirnlampenlauf des Obst- und Gartenbauvereins Irslingen teilnehmen könnte. Bei der Betreuung des Gößlinger Wanderwegs im Rahmen des Projekts "Wanderparadies Dietingen" werde er mitwirken, kündigte der Vorsitzende an.

Zur finanziellen Situation referierte Kassiererin Liane Dziuba. Er finde es gut, dass der Verein das Problem so offensiv angehe, betonte Bürgermeister Frank Scholz. Er dankte den Vereinsfunktionären für ihre ehrenamtliche Arbeit.

Kein Gößlinger rührt sich

Karl Heinz Dziuba stellte sich trotz angeschlagener Gesundheit für eine Wiederwahl zur Verfügung. Ebenso seine Ehefrau Liane als Kassiererin. Klaus Ruf übernimmt für weitere zwei Jahre das Amt des zweiten Bannerführers.

Für die Funktion des zweiten Fahrwarts, die bisher Tobias Beck inne hatte, wurde niemand gefunden. Bernd Bick stellte fest, dass es weniger um den Titel "Fahrwart" gehe. Wichtig sei, das die Stelle im Ausschuss besetzt werde. Er bedauerte, dass aus Gößlingen dafür niemand gefunden werden konnte. Für den ausgeschiedenen Tobias Beck gab es ein Geschenk.