Situationsbericht: Albert Scheibles Erfahrungen auf Lesbos

Dietingen. Bei der Erwachsenenbildung Dietingen gibt Albert Scheible am Mittwoch, 11. Mai, 20 Uhr, in der Zehntscheuer einen Situationsbericht zur Flüchtlingssituation auf Lesbos im Januar und Februar.

Die griechische Oliveninsel, etwa acht bis 15 Kilometer von der Türkei entfernt, wird seit Mitte vergangenen Jahres von teils weit mehr als 1000 flüchtenden Menschen pro Tag aus Syrien, Iran, Irak und Afghanistan mit Booten angesteuert. Die humanitäre Situation ist schwierig. Die Hilfe an den Brennpunkten auf der Insel erfolgt hauptsächlich durch ehrenamtliche Helfer, unterstützt mit Spenden aus der ganzen Welt.

Albert Scheible war drei Wochen als Helfer in einem etwa 20-köpfigen Schweizer Team auf Lesbos und wird über seine Eindrücke von den Brennpunkten vor Ort mit Bildmaterial berichten.

Das Helferteam war rund um die Uhr am Ufer, wo die Flüchtlinge gelandet sind, half in den Flüchtlingslagern mit und säuberte die Strände von abertausenden Schwimmwesten und Schlauchbooten.

Die Dramatik der Flüchtenden, der Helfer und der Bevölkerung war jeden Tag von den tagespolitischen Entscheidungen der griechischen Regierung, der Europäischen Union und vom Wetter und Wellengang geprägt. Keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten. An den Stränden, wo vor einem Jahr noch die Touristen Urlaub gemacht hatten, zeigte sich, wie Menschen in ihrer Ausweglosigkeit alles hinter sich lassen.

Die Helfer vor Ort waren sich im Klaren: Sie können an den Fluchtursachen nichts ändern, sie konnten nur versuchen, den ankommenden Menschen gemeinsam Erste Hilfe zu leisten, in der schlimmsten Not da zu sein. Das haben sie im internationalen Helferkreis als Christenpflicht angesehen.