Hochwasserschutz: Frank Weißhaupt macht sich Gedanken

Rotenzimmerns Ortsvorsteher Frank Weißhaupt hat es im Dietinger Gemeinderat nicht immer ganz einfach.

Dietingen (ans). Der engagierte Kommunalpolitiker begleitet die Überlegungen zum Hochwasserschutz von Rotenzimmern und Böhringen seit Beginn. Die Auseinandersetzung mit der schwierigen Materie war ihm aufgrund der hochwassergefährdeten Lage der beiden Dietinger Ortsteile ebenso ein Anliegen wie die frühzeitige Beteiligung der Bevölkerung.

Die klare Darstellung des Landes, sich gegen ein Rückhaltebecken und für den Linienschutz zu entscheiden, kam auch für ihn überraschend. Die Gründung einer Bürgerinitiative, um offene Fragen zu klären und nach anderen Lösungen zu suchen, begrüßte daher Frank Weißhaupt. Die Aussage des Landes behielt er indes immer im Auge.

Das Land fördert das Unterfangen ausschließlich unter den Vorgaben der gesetzlichen Grundlage, die unmissverständlich von einer Kosten-Nutzen-Rechnung ausgeht. Da sowohl ein Rückhaltebecken oberhalb von Rotenzimmern wie die Einrichtung eines Linienschutzes gleichermaßen zum Schutz bei einem sogenannten hundertjährigen Hochwasser geeignet sind, bleiben als Entscheidungskriterium nur die Kosten. Mithin für das Land nur die mögliche Förderung des Linienschutzes.

Die massive Veränderung des Ortsbilds, dass die Böhringer Bürger erwartet, wird in der Abwägung zwischen Schutz, Kosten und Optik nicht berücksichtigt. Weißhaupt teilt die Bedenken der Böhringer Bürger, aber ihn treibt als Ortsvorsteher inzwischen eine andere Sorge an, wie in der jüngsten Gemeinderatsitzung deutlich wurde. Der Widerstand, so Weißhaupt, könne im Ergebnis dazu führen, dass der Zweckverband mit anderen betroffenen Gemeinden nicht zustande komme. Es müsse davon ausgegangen werden, dass eine anvisierte teurere Maßnahme von anderen Gemeinden nicht akzeptiert werde. Mithin der Hochwasserschutz komplett ins Wasser falle oder allein von der Gemeinde getragen werden müsse.

Die Debatte, die Weißhaupt dazu im Rat anregen wollte, stieß aber auf wenig Verständnis. Während der Rotenzimmerner Ortsvorsteher Fakten nicht verdreht sehen wollte und damit um eine sachliche Klarstellung im Rat bat, warf Böhringens Ortsvorsteher Detlef Langrock ihm vor, er würde die Sorgen der Bürger nicht ernst nehmen. Und auch Ferdinand von Bissingen fand die Anregung von Weißhaupt nicht angemessen.

Bürgermeister Frank Scholz lobte erneut das Engagement der Bürgerinitiative und möchte daran festhalten, Bürger in der Entscheidung mitzunehmen. Selbstverständlich, so betonte Scholz, müssten die Fakten von allen Beteiligten hinterfragt und genau geprüft werden.