Die Teilnehmer der Informationsfahrt hören Christoph Hezel (rechts) interessiert zu. Foto: Baur Foto: Schwarzwälder-Bote

Informationslehrfahrt für Käufer von Fleisch- und Wurstwaren / 850 Schweine auf dem Irslinger Hezelhof

Von Bettina Baur Dietingen-Irslingen. Der Hof von Christoph Hezel in Irslingen war das Ziel einer Informationslehrfahrt für Käufer von Fleisch- und Wurstwaren.

Fleischermeister Günter Weiler aus Hechingen wollte seinen Kunden zeigen, wie es in einem Mastbetrieb aussieht. Für ihn sei es wichtig, dass seine Kunden wissen, wo die Schlachttiere herkommen und wie sie gehalten werden. Weiler hatte zur Besichtigung von zwei landwirtschaftlichen Betrieben eingeladen, die die Lieferanten von seinen Schlachttieren sind.

Mehr als 100 Personen meldeten sich an, und so fuhren zwei vollbesetzte Busse zum Hof von Rindermäster Willi Hönes nach Hechingen-Weilheim. Dort stellte Hönes seinen eigenen, im Jahr 1911 gegründeten Betrieb vor, der von ihm in dritter Generation geführt wird. Zugleich berichtete Günter Weiler, dass sein Großvater und er selber noch bis in die 60er-Jahre das Schlachtvieh von kleinen Landwirten bezogen haben. Aufgrund mangelnder Rentabilität hätten diese ihre Betriebe aufgegeben. So sei er gezwungen gewesen, einen größeren Mastbetrieb zu suchen.

Anschließend ging die Fahrt weiter nach Irslingen auf den Hezelhof. Christoph Hezel, der den Hof mit seinen Eltern betreibt, führte die Besucherschar durch seinen sauber und großzügig gehaltenen Stall. Durch Fensterscheiben schauten die Besucher vom Zentralgang aus in die einzelnen Buchten hinein und beobachteten die Tiere. Die Besucher durften die Türen auch öffnen und die Tiere anfassen.

Im Vorratslager erklärte Hezel seine Futtermittel, zeigte verschiedene Getreidesorten und wies die Zuhörer darauf hin, dass das verfütterte Getreide von so hoher Qualität sei, dass man es auch in der Backstube verwenden könne. Die Getreidesorten kommen aus einem Silo und werden dabei, von einem Computer gesteuert, sorgfältig gemahlen, vermischt und mit Wasser in Trinkwasserqualität zu einem Brei verrührt. Der Futterbrei werde bis zu zehn Mal am Tag vollautomatisch zu den Tieren in die Buchten transportiert, wo alle Tiere gleichzeitig Futter aufnehmen können.

Überrascht war ein Besucher, dass es trotz der etwa 850 Tiere nicht nach Massentierhaltung aussehe. Auch eine Teilnehmerin, die im Tierschutz aktiv ist, lobte die artgerechte und saubere Tierhaltung. In der großen Lagerhalle des Hezelhofs kam es bei einem gemeinsamen Grill-Imbiss zu einem harmonischen Abschluss.

Die Idee von Günter Weiler, der seit vielen Jahren als engagierter Vertreter seines Berufsstandes als Obermeister an der Spitze der Fleischerinnung Zollernalb steht, begeisterte nicht nur die Teilnehmer, sondern auch seine Fleischerkollegen, deren Ansehen mit dieser Aktion gefördert wurde.