Über die Zukunft des Pfarrhauses in Böhringen wird intensiv diskutiert. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Aufreger: Runder Tisch in Vorbereitung / Informationen auf Flyer an katholische Haushalte verteilt

Der Kirchengemeinderat Böhringen lädt die Gegner des Projekts "Verkauf des alten Pfarrhauses und Neubau des katholischen Gemeindehauses Böhringen" zum runden Tisch.

Dietingen-Böhringen (ans). Der Termin wurde nicht verzögert, sagte Vorsitzende Sofie Gfrörer-Frommer, sondern "sachorientiert vorbereitet". Ingenieurbüros wurden beauftragt, die den Unterhalts- und Kostenaufwand beider Gebäude prüfen sollten. Einer der beiden Ergebnisse liege vor, die andere Untersuchung dauere noch an.

Mit ihrem Abschluss werde das Treffen einberufen und über den direkten Vergleich beider Gebäude im kleinen Kreis am runden Tisch berichtet. Ein Informationsflyer zum Vorhaben wurde inzwischen an alle katholischen Haushalte in Böhringen und Rotenzimmern verschickt.

Bereits im Jahr 2013 legte die Diözese nahe, zu prüfen, für das alte Pfarrhaus einen Ersatzbau in Kirchennähe zu schaffen, steht darin geschrieben. Als Gründe wurden genannt, dass der Wechsel zu kleineren Gebäuden von der Diözese erwartet werde und dass bei der Böhringer Kirche ein WC, ein Lagerraum und Versammlungsräume fehlen.

Zukunft entwickeln, heiße "Zukunft vor Ort". Mit dem Neubau wären vielfältige Nutzungsmöglichkeiten kirchennah gegeben. Also dort, wo das Gemeindeleben stattfinde.

Das alte, große, denkmalgeschützte Pfarrhaus weiter zu nutzen, würde eine "erhebliche finanzielle Belastung" bedeuten. Investitionen von mehr als 211 000 Euro kämen auf die Kirchengemeinde zu. Etwa die Sanierung der Beleuchtungsanlage im Saal, Drainage, Brandschutzmaßnahmen, die Giebelsanierung und der zweite Fluchtweg von der Empore.

Holzbock und Heizung

Ein Architekt habe im April 2017 festgestellt, dass das Dachgebälk vom Holzbock befallen sei, daher müssten Maßnahmen ergriffen werden. Des Weiteren müsse die 25 Jahre alte Heizung absehbar ausgetauscht werden. Die Kosten liegen etwa bei 55 000 Euro.

Behindertengerecht sei das Gebäude auch nicht, und die Wohnnutzung habe sich zeitweise als "finanziell nachteilig und problematisch" erwiesen. Etwa bei Veranstaltungen im Gemeindesaal. Von Vorteil für den Verkauf seien die derzeitigen Bedingungen am Immobilienmarkt.

Durch die Nähe zur Kirche könnten mit dem Neubau bessere Nutzungsmöglichkeiten bei Familiengottesdiensten, Taufen, Hochzeiten und weiteren kirchlichen Anlässen geschaffen werden. Darüber hinaus barrierefreie Zugänge, optimale Lagerräume für die liturgische Ausstattung, die Schaffung eines behindertengerechten WCs und eine Energie- und kostensparende Bewirtschaftung. Versprochen wird im Flyer, dass die bisherige Nutzung im neuen Gemeindehaus nicht eingeschränkt werde. Außerdem würden kurzfristige Aufenthalte "ohne längeres Vorheizen" im Winter möglich.

Entscheidung im Januar

Nachdem der Kirchengemeinderat dem Neubau zugestimmt hatte, wurde der Bauantrag beim Bischöflichen Ordinariat eingereicht. Mit einer Entscheidung werde bis Januar 2018 gerechnet.

Die Frage der Finanzierung werde ebenfalls dort geprüft. Die zwingende Voraussetzung für die Finanzierung und den Zuschuss aus der Diözese stelle der Verkauf des alten Pfarrhauses dar. Die Diözese achte darauf, dass die finanzielle Belastung von der Kirchengemeinde getragen werden könne. Von der Gemeinde wurde der Erwerb des Grundstücks zugesichert.

Das alte Pfarrhaus werde erst verkauft, wenn alle Voraussetzungen für den Neubau erfüllt seien. Bis der Neubau steht, soll es genutzt werden können. Für das Ortsbild ändere sich mit dem Verkauf nichts. Das alte Pfarrhaus bleibe dauerhaft erhalten, da es unter Denkmalschutz stehe.

Über die weitere Entwicklung werde der Kirchengemeinderat weiter informieren und stehe für Fragen "gerne zur Verfügung", schließt der Flyer.