Wolfgang Weber sorgt für perfekten Baumschnitt. Foto: Scheible Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerinitiative: Viele Stunden Handarbeit bringen Obsthochstammbäume und Herzen zum Blühen

Dietingen. Drei Monate war Wolfgang Weber mit Baumleiter, Baumschere und Motorschneider an der langen Baumreihe am Weg zum Dietinger Wildgehege, an der Tiersteinallee und auf der großen Obstbaumwiese am Bittelbrunnen zu sehen. Im Schnitt drei halbe Tage in der Woche. Unerbittlich, bei Kälte und Schmuddelwetter.

Dabei wurde Wolfgang Weber, der inzwischen die anerkannte Baumwartprüfung auf eigene Kosten absolviert hat, von Peter Sauset und Günter Peschke unterstützt. Etwa 250 Stunden Einsatz für die mehr als 50 Bäume, die die Bürgerinitiative Keltenberg (BIK) gesetzt hat und seit mehr als 15 Jahren pflegt. Hinzugekommen sind Bäume der Gemeinde, die beim Wildgehegeweg mitgepflegt werden.

Albert Scheible, der jedes Jahr beim Abtransport des Baumschnitts und beim Mulchen der Baumwiese mit dem Balkenmäher mehrere Tage Hand anlegt, wurde dieses Jahr beim Zusammentragen des Baumschnitts zeitweise von Sybille Sauset und Roland Ober unterstützt. Wer da zupacke, könne erfassen, wie viele Handgriffe die Baumschneider tun müssten, bis zwei riesige Traktoranhänger übervoll mit zerkleinertem Baumschnitt seien, so Albert Scheible.

Eine Wohnmobil-Touristin vom Bodensee hat die fleißigen Arbeiter am Wildgehegeweg gefragt: "Wer schneidet so fachmännisch die Obsthochstammbäume?" Sie kenne sich aus von der Bodenseeregion und sagte lobend: "Eine Augenweide!"

Solche Rückmeldungen bekommen diese Bürger der Tat auch vom Naturschutzwart aus Epfendorf und von Bürgern aus der Gemeinde. Verständlich, dass sie sich darüber freuen, dass dieser Dienst geschätzt werde, den Wolfgang Weber und seine Helfer an der Natur ehrenamtlich wahrnehmen.

Sie freuen sich, wenn wunderschöne blühende Farbtupfer in der Gemeinde aufleuchten und die Baumwiese am Bittelbrunnen für kurze Zeit wie ein Paradiesgarten aussieht. Das ist aus Sicht der BIK "gelebte Nachhaltigkeit". Der Gemeinde werden Ökopunkte beschert – und das Erscheinungsbild der Gemeinde werde nachhaltig aufgewertet.

Für den Naturschutz

Die BIK habe sich als Bürgerinitiative gegründet, um durch Müllreduzierung eine Müllverbrennung und eine Deponie am Keltenberg zu verhindern. Obwohl sie seinerzeit alle Ziele erreicht habe und andere Initiativen sich aufgelöst haben, stehe die BIK mit großem Arbeitseinsatz weiterhin für die Ziele des Naturschutzes und der wertschaffenden Baum- und Biotoppflege, betont Albert Scheible für die BIK.