DemenzEinsatz von Medikamenten als letzte Variante

Dietingen. Über "medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapiemöglichkeiten bei Demenzerkrankungen – am Beispiel der Alzheimer-Erkrankung" sprach Sean Morrissey, Facharzt für Neurologie am Vinzenz-von-Paul-Hospital (Rottweil), bei der Fördergemeinschaft St. Nikolaus in Dietingen-Ort.

Zu Beginn seines Vortrags zeichnete der Referent Krankheitsbilder von fünf Personen und fragte die Zuhörer, welche Behandlungsmöglichkeiten aus ihrer Sicht angebracht seien. In den folgenden Ausführungen sagte er, dass in der heutigen Vorgehensweise der Ärzte die Klärung der Krankheitsursachen und die Ergründung der Verhaltensweise des Patienten im Vordergrund der Untersuchung stünden.

Für auffälliges Verhalten könne es viele Ursachen geben. Organische Erkrankung, Probleme im Umfeld oder auch die Unverträglichkeit bestimmter Medikamente können zu Verhaltensweisen führen, die der bei Demenzerkrankungen ähnlich seien. In diesen Fällen seien die entsprechenden Maßnahmen zur Abstellung der Störungen zu treffen.

Bei echten Demenzerkrankungen, so Morrissey, werde die Vorgehensweise mit den Angehörigen oder den von der Pflege betroffenen Personen und, wenn möglich, mit den Patienten abgesprochen und in einem Behandlungsplan festgelegt. Dieser werde in festgelegten Zeiträumen überprüft und bei Bedarf korrigiert. Der Einsatz von Medikamenten erfolge erst, wenn die anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft seien.

Zum Schluss des Vortrags kam Sean Morrissey nochmals auf die im Anfang aufgeführten fünf Personen zurück und erklärte, was sich hinter ihrem auffälligen Verhalten verborgen habe und dass in diesen Fällen nicht Demenz die Ursache dafür gewesen sei.

Im Anschluss an den interessanten und aufschlussreichen Vortrag beantwortete der Referent die Fragen aus dem Kreis der Zuhörer.