Das Bild zeigt eine Mustang P 51, wie sie vor dem Absturz in Dietingen 1945 ausgesehen hat. Foto: Erwachsenenbildung Foto: Schwarzwälder-Bote

Hintergründe zum Flugzeugabsturz vor 70 Jahren vorgestellt / Zeichen wider das Vergessen

Dietingen. Einen Blick ins Jahr 1945 hat Hubert Burkard bei einem Vortrag der Erwachsenenbildung Dietingen in der Zehntscheuer geworfen. Mit dem Fund einer alten Fliegerkappe haben die Forschungen begonnen.

Burkard hat laut Mitteilung der Erwachsenenbildung wie ein Detektiv Hintergründe zum Flugzeugabsturz im Februar 1945 am Hohenstein erforscht. Nachkriegserzählungen und die Auffindung einer Fliegerkappe forderten die Recherchearbeit des Dietinger Heimatkundlers heraus. In akribischer Kleinarbeit verschaffte er sich in monatelanger Erkundung- und Forschungsarbeit Nachweise über die näheren Hintergründe zum Absturz eines gegnerischen Jagdflugzeugs, dessen Nationalität und die Person des Piloten im Frühjahr 1945 auf dem Schlossfeld des Hofguts Hohenstein, westlich der Ortslage.

Ausgehend von einer US-Fliegerkappe mit dem Namen Cooper und der Kenn-Nummer des abgestürzten Jagdfliegers hat Hubert Burkard im Kontakt zur US-Luftwaffe viele Puzzleteile zusammengetragen. Aus den bruchstückhaften Informationen hat er eine mehrseitige Dokumentation erstellt, die über die Geschehnisse vor 70 Jahren berichtet.

Er zeigt in sachlicher und menschlicher Hinsicht die Hintergründe der gegnerischen Luftangriffe und den damit verbundenen Jagdfliegerabsturz in Dietingen auf. Burkard hat nach seiner Recherche Kontakt zu den Verwandten des verunglückten US-Fliegers aufgenommen. Die Nachfahren waren tief berührt von den für sie neuen Erkenntnissen nach 70 Jahren. Sie wissen jetzt den Ort, wo sie trauern können, wo ihr Verwandter zu Tode kam. Das Ergebnis der Nachforschungen hat große Anerkennung von amerikanischer Seite erfahren. Im Rahmen des Vortrags berichtete Hubert Burkard davon und präsentierte Bilder.

Im Zweiten Weltkrieg waren auch französische Kriegsgefangene auf Bauernhöfen in Dietingen untergebracht. Es bestehen heute noch Kontakte zu diesen Personen, die wie Angehörige Aufnahme fanden und mitgearbeitet haben, wo die Männer im Kriegseinsatz waren. Es existiert auch ein Tagebuch in französischer Sprache aus dieser Zeit.

Rolf Fußnecker stellte Auszüge aus dem Tagebuch vor und berichtete, was Zeitzeugen über die Gefangenschaft von zwölf Franzosen in Dietingen nach dem Frankreichfeldzug zu berichten hatten. Die Erwachsenenbildung wollte 70 Jahre nach Kriegsende damit Zeichen wider das Vergessen setzen.