Mit einem Sieg im 28. Pflichtspiel dieser Saison gegen den 1. FC Köln will der VfB Stuttgart unter Trainer Bruno Labbadia ins Viertelfinale des DFB-Pokals einziehen. Foto: dpa

Mit einem Sieg im 28. Pflichtspiel dieser Saison gegen den 1. FC Köln will der VfB Stuttgart ins Viertelfinale des DFB-Pokals einziehen.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart sehnt den Abschlussball gegen den 1. FC Köln herbei. Mit einem Erfolg im 28. Pflichtspiel dieser Saison können die Marathon-Schwaben den Einzug ins Viertelfinale des DFB-Pokals perfekt machen. Ein Sieg an diesem Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) vor heimischer Kulisse zum Abschluss des Fußball-Jahres würde die kraftraubende Hinrunde des Bundesligisten krönen.

Der VfB möchte damit auch unbedingt zumindest die Marke der Vorsaison erreichen. Im Februar war im Viertelfinale der Rekordmeister FC Bayern München (0:2) um einen starken Galadribbler Franck Ribéry allerdings eine Nummer zu groß gewesen.

„Jedes Pokalspiel ist ein Endspiel“, warnte VfB-Coach Bruno Labbadia am Dienstag. Ein Sieg gegen die Kölner wäre ein „wahnsinnig schöner Abschluss“ des Jahres. Sportdirektor Fredi Bobic blickt auf den finanziellen Aspekt. Der „super Wettbewerb“ sei „wirtschaftlich interessant, der Pokal wird auch gut vergütet“, sagte er. „Ich glaube, die Mannschaft ist gewillt, alles abzurufen.“

Zum Ende der Bundesliga-Hinserie musste der VfB Stuttgart aber einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Nach drei Siegen in Serie ging dem stark beanspruchten Aufgebot von Trainer Bruno Labbadia mit dem 1:3 beim 1. FSV Mainz 05 ein wenig die Luft aus. Dennoch kann der Meister von 2007 und aktuelle Tabellenneunte selbstbewusst das Duell mit dem Absteiger aus dem Rheinland angehen.

Köln will natürlich auch in die nächste Runde. Trainer Holger Stanislawski warnte aber am Dienstag: „Stuttgart hat eine brutale Qualität.“ Gegen die Schwaben muss er auf Thomas Bröker verzichten. Der Stürmer leidet nach wie vor an einer Magen-Darm-Erkrankung. Angreifer Adil Chihi fällt wegen eines Muskelbündelrisses im hinteren rechten Oberschenkel ohnehin aus.

Der VfB muss wieder an die Belastungsgrenze gehen

An die Belastungsgrenze wird der dreimalige Pokalsieger VfB gegen Köln wieder gehen müssen. Auch für Labbadia persönlich wäre das wichtig. Schließlich würde der frühere Stürmer des FC Bayern München mit dem Erreichen des Viertelfinales weitere Pluspunkte im Poker um einen neuen Vertrag sammeln. Sein derzeitiges Arbeitsverhältnis läuft im Sommer 2013 aus. Klare Tendenz: der Coach bleibt.

Um nach dem Erreichen der Zwischenrunde in der Europa League und einer beachtlichen Bundesligaplatzierung weitere Meriten anzuhäufen, kann Labbadia auch auf eine leicht entspannte personelle Situation setzen. Gegen den enttäuschenden Neunten der 2. Liga stehen ihm unter Umständen zwei neue frische Kräfte zur Verfügung. Rechtsverteidiger Gotoku Sakai und Kapitän Serdar Tasci dürften in die erste Elf rücken. Der Innenverteidiger leide aber neben Rippenproblemen auch unter Beschwerden an der Achillessehne, sagte Labbadia am Dienstag.

Eine willkommene Alternative bietet sich dem Coach im offensiven Mittelfeld. Nach seinem 13-minütigen Reinschnuppern gegen Mainz kann Daniel Didavi auf weitere Einsatzzeiten hoffen. Der 22-Jährige hatte am Samstag rund sieben Monate nach einer Knorpelverletzung im linken Knie sein Comeback gefeiert.

Ein Wiedersehen mit seinem früheren Verein erlebt nun Labbadia. Mitte der 90er hatte dort der frühere Stürmer seinem Ruf als „Pistolero“ alle Ehre erwiesen. Diese Zeit sei „sehr intensiv und natürlich auch sehr interessant“ gewesen, meinte er rückblickend.