Der IWF sagt Deutschland im kommenden Jahr nur noch ein Wachstum von 1,3 Prozent voraus.

Washington - Kräftiger Konjunkturdämpfer durch die Schuldenkrise und die schlappe US-Wirtschaft: Der Internationale Währungsfonds sagt Deutschland im kommenden Jahr nur noch ein Wachstum von 1,3 Prozent voraus - 0,7 Punkte weniger als bislang erwartet. Auch die Weltwirtschaft muss Federn lassen.

Global sei nur noch mit einem Plus von vier Prozent zu rechnen, heißt es im jüngsten Weltwirtschaftsausblick des IWF, der am Dienstag in Washington vorgelegt wurde. Das sind 0,5 Punkte weniger als zunächst gedacht. Die Weltwirtschaft sei „in einer gefährlichen neuen Phase“, heißt es in dem Bericht. Komme die Schuldenkrise in der Eurozone nicht unter Kontrolle und sacke die ohnehin schon schwache US-Wirtschaft weiter ab, drohe beiden Wirtschaftsräumen der Rückfall in die Rezession.

Die USA werden vor hastigen Ausgabenkürzungen gewarnt

Der IWF drängt die Politiker der Eurozone zu einer raschen Umsetzung der Beschlüsse des Brüsseler Krisengipfel vom Juli. Zugleich müsse die Europäische Zentralbank „weiterhin kräftig intervenieren“, um Ordnung auf den Märkten für Staatsanleihen zu wahren. Die USA warnt der Fonds derweil vor „hastigen Ausgabenkürzungen“. Die US-Notenbank sollte weiter für „unkonventionelle Unterstützung“ bereitstehen.

In der Eurozone erwartet der Fonds im kommenden Jahr ein Wachstum von gerade einmal 1,1 Prozent. Für die USA schraubte der IWF derweil seine Prognose für 2012 besonders drastisch zurück: um 0,9 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent. Ein solides Plus von mehr als 6 Prozent sieht der Weltwährungsfonds unterdessen in den aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungsländern.