Die Musiker der "Hagebänd" lassen ihre Hosen runter. Foto: Reinhardt

Buntes Programm der Deißlinger Narren. "Hagebänd" lässt die Hosen runter.

Deißlingen - Die Umgestaltung der Deißlinger Mehrzweckhalle ist der ideale Aufhänger für die Deißlinger Narren. Nach dem "Baustellafescht" 2015 und "Halle zu Hage Muh" im vergangenen Jahr hieß es nun "Zwei Johr Bau – des glaubt koa Sau".

Zusammen mit dem Musikverein zogen am Freitagabend Hoarn, Hannes, Res und Hageverwürger ins katholische Gemeindezentrum ein. Schon zum zweiten Mal in Folge fand der Bürgerball der Deißlinger Zunft in diesen Gemäuern statt und das gleich wieder zweimal.

Wie sagte doch Zunftmeister Rainer Schmeh beim Finale des ersten Termins am Freitag scherzhaft: "Des hätt mr nit gfalle, do miaset mr no mohl iaba, am beschda glei morge Obad".

Und so bot sich auch am Tag darauf, am Samstagabend ein närrisches Programm der Superlative. Mit dem vierstündigen Programm brannte die Zunft an beiden Abenden ein wahres Feuerwerk für die Lachmuskeln ab.

Die "Narrekind" unter der Leitung von Gerda Liebermann und Steffi Buhl hatten es faustdick hinter den Ohren. Die frechen Texte waren den Kids wie auf den Leib geschrieben.

In Sketchen und Reden wurde vom Ortsgeschehen gleichermaßen berichtet, wie von der großen weiten Welt. So wurde beispielsweise die EM und der Dopingskandal der Sommerolympiade im vergangenen Jahr auf die Schippe genommen.

Als "Daijai und Frau Grunzler" erzählten die "Schmunzlers" Narrestückle aus dem Ort. Da war zum Beispiel "dr Sigi vum Schwabo". Dieser hat eine Garage mit Automatik-Tor. Eines Tages so wurde berichtet, ging das Tor nicht mehr ganz zu. Mehrmals habe Sigi es versucht – es ging nicht. Also musste ein Monteur kommen. Dieser sah dann auch gleich das Problem – eine Biotonne stand zu nah am Tor und hinderte das Tor am Schließen. So musste der Fachmann lediglich die Tonne ein Stück verrücken.

Aber auch die Geschichte von Emminger’s Anette von d’Frau Lemperle brachte das Publikum zum Lachen. Anette hatte versucht "Springerle" zu Weihnachten zu backen. Dies gelang ihr zwar, doch die Springerle wurden steinhart. Luftfeuchtigkeit, so dachte sie sich, sollte die Springerle weich machen: "Drumm kummad d’Bredli hinters Haus – A ma Soal henkt mers in Garda, Zwei Wocha lang duat si druff warte." So hing etwa zwei Wochen lang in der Hayden-straße eine Springerle-Kette.

Die Gruppe "König Herrmann" schoss mit ihrem tänzerischen Feenauftritt sprichwörtlich den Vogel ab: Faule Feen hatten des Bürgermeisters Wunsch, die Halle schnell fertig zu machen, einfach ignoriert. Doch mit ihrem Tanz machten sie die Sache halbwegs wieder gut, wenn auch die Halle noch nicht fertig ist.

Mit den Skydancer, die als "Supergirls" ihr Können zeigten, oder der Gruppe "Contrapunkt", die einen Zirkus tänzerisch umsetzte sowie mit den "Sixteens" als Spezialeinheit waren drei Tanzgruppen der Sportgemeinde beim Bürgerball mit dabei.

Einstudiert wurden die Tänze von Annika Wendland (Skydancer), Carina Schumpp und Katja Stahl (Contrapunkt) sowie Ellen Blust und Franziska Zelger (Sixteens). Die Hagebänd strapazierten die Lachmuskeln als Knacki-Kackis. Da wurden schon mal zu einem Lied die Sträflingshosen runtergelassen.

Als Fortsetzung der "Deißlinger Übernamen" vom letztjährigen Bürgerball kamen nun "Deißlinger Schimpfwörter" ins Programm. Im Publikum herrschte großes Gelächter. Vor allem als das Urgestein Hans Hengstler loslegte tobte der Saal.

Die Narrenräte zeigten an der Tanzstange, was in ihnen als "gschdanene Mannsleit" steckt. Dass die Technik so manche Tücken hat, bewiesen André Ernst und seine "Bulgarische Werkskapelle" mit einem Dirigentenroboter.

Durch das Programm führten Karin Schmeh und Andrea Kunz sowie Sarah und Celine Kunz und Ann-Kathrin Thiel.

Nach diesem tollen Programm spielten die "Neckarbuam" aus Schwenningen zum Tanz auf.