Die Bebauungsplanänderung "Riegeläcker Teil 1" zeigt Problematiken bei der dörflichen Innenentwicklung auf

Von Siegfried Reinhardt

Deißlingen. Gemeinderat Siegfried Vosseler (SPD) reklamierte beim Punkt Bebauungsplanänderung "Riegeläcker Teil 1" am Dienstag im Gemeinderat, dass die Anwohner bei dem Vorhaben "mitgenommen werden müssen". Viele Anwohner seien gegen das geplante Konzept.

Bei der Bebauungsplanänderung geht es um unbebaute Grundstücke zwischen Sonnenhalde und Bäumlesweg. Derzeit sind diese noch als Wiesen- und Baumwiesengrundstücke. Nun soll mit der Änderung die Voraussetzungen für eine Wohnbebauung geschaffen werden. Bürgermeister Ralf Ulbrich machte deutlich, dass alle Anwohner gehört werden sollen. Weiter erklärte Ulbrich, dass es im Moment um den Einstieg in die Änderungsplanung gehe. Befürchtungen wegen der Höhe von Gebäuden und der Gestaltung von Parkflächen könnten nicht an konkreten Fakten festgemacht werden, da es noch überhaupt keine Bauanträge gebe. Außerdem, so der Schultes, sei es im Benehmen des Gemeinderats, Geschosshöhen festzulegen. Bis dahin sei aber noch eine Menge Planungsarbeit zu leisten. Die Gemeinderäte stimmten nach diesen Erläuterungen dem Änderungsbeschluss zu. Damit werden die Träger öffentlicher Belange gehört. Außerdem wurde beschlossen, eine Bürgerinfomationsveranstaltung durchzuführen.

Der Beschluss zur Änderung des Bebauungsplans "Am Kanal" war von weniger Diskussionen begleitet. Die Firmen Dorn OHG und "Car-Port" sind an ihre Kapazitäten gekommen und wollen expandieren. Diesem Wunsch soll Rechnung getragen werden, ist man sich am Ratstisch einig. Gemeinderätin Karin Schmeh (CDU) konstatierte, dass nun das Gelände verplant und damit keine weitere Erweiterung mehr möglich ist. Bürgermeister Ralf Ulbrich betonte, dass dieser Sachverhalt den beiden Firmen klar sei.

Die EnBW wird auch 2016 Strom nach Deißlingen liefern. Bei der Ausschreibung für einen neuen Stromlieferungsvertrag habe sich die EnBW mit einem Abschlag von 15 Prozent zu den bisherigen Konditionen als günstigster Bieter erwiesen, betont man bei der Gemeindeverwaltung. Ein Nachweis der Lieferung von Ökostroms, der dieses Mal im Alpengebiet erzeugt werde, werde von der Anbieterin vorgelegt.

Mit einer Änderung des Flächennutzungsplans "Jettenburg" soll der westliche Bereich des Gewerbegebiets "Mittelhardt" um eine 0,66 Hektar große Fläche erweitert werden. Dies ist notwendig, um die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Betriebserweiterung der Gartenbaufirma Schuler zu schaffen. Die Firma plant, am Standort Deißlingen zwei Gewächshäuser und eine Lagerhalle zu errichten. Um eine logistische Einheit des Betriebes zu gewährleisten, werden Erweiterungsflächen im Westen der vorhandenen Betriebsflächen benötigt. Einstimmig wurde der Änderung zugestimmt.