Die Imkerei ist kein leichtes Hobby. Doch wer tief einsteigt, dem werden eindrucksvolle Erlebnisse beschert. Foto: Pixabay Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitgliederschwund für Deißlinger Bienenzüchter wachsendes Problem

Von Laila Hauser

Deißlingen. "Stirbt die Biene, dann stirbt auch der Mensch", sagte schon Albert Einstein. Doch der Bienenzuchtverein aus Deißlingen tut sich schwer mit neuen Mitgliedern. Der fehlende Nachwuchs im Verein wird immer mehr zu einem Problem.

Am 8. November 1942 gründete sich der Verein mit 46 Imkern aus Deißlingen. Als wichtigste Aufgabe sieht der Verein die Pflege und den Erhalt der Bienen. Über 80 Prozent der Nutzpflanzen werden von Honigbienen bestäubt – damit ist die Biene eines der wichtigsten Nutztiere. "Deshalb ist es wichtig, dass die Imkerei bei uns, und auch weltweit, nicht ausstirbt", wird auf der Vereinsseite appelliert.

Doch die Entwicklung scheint in die falsche Richtung zu gehen. Der Bienenzuchtverein hat derzeit 24 Mitglieder – das sind 22 weniger, als im Gründungsjahr. 2013 betrug die Mitgliederzahl 21, was einen Zuwachs von drei Mitgliedern in diesem Jahr bedeutet. "Durch die vermehrten Informationen in den Medien, über Nutzen und Wichtigkeit der Biene, ist das Interesse in der Bevölkerung langsam gestiegen", erklärt der Vorsitzende des Bienenzuchtvereins, Dietmar Storz, diesen Umstand. "Allerdings wird aus einer anfänglichen Begeisterung am Ende dann meist doch nichts, weil die Leute merken, dass doch einiges an Arbeit zu leisten ist, wenn man wirklich Imker werden möchte."

In Vereinsregie gibt es 70 Bienenvölker

Für den Verein ist die Arbeit mit den Bienen nicht nur ein Zeitvertreib. Sie helfe gegen den Alltagsstress, und als Imker leiste man einen wichtigen Beitrag für die Pflanzenwelt. Lange Jahre hat der Bienenzuchtverein eine eigene Königinnenzucht betrieben. Doch diese musste fast vollkommen aufgegeben werden. Dagegen unternimmt der Verein aber auch etwas. "In den letzten Jahren bieten wir abwechselnd im Kreis Rottweil, Tuttlingen und Freudenstadt Lehrgänge für Interessierte an, bei denen das ganze Jahr über die Arbeiten am Bienenvolk gezeigt werden", berichtet Storz.

So gab es im Februar zum Beispiel einen Neuimkerkurs, der Interessierten die Möglichkeit bot, die Arbeit mit den Bienen näher kennenzulernen.

Dennoch bleibt die Jugendarbeit ein Problem für den Verein. Es gibt nicht genügend junge Imker. Das jüngste Vereinsmitglied ist 19 Jahre alt, das Durchschnittsalter liegt allerdings bei 56 Jahren.

Um diesen Umstand zu ändern, hatte der Verein überlegt, eine Schulimkerei ins Leben zu rufen. "Leider konnten nicht genügend Leute dazu bewegt werden, in dieser Richtung etwas zu unternehmen", meint der Vorsitzende. Die 24 Mitglieder des Vereins betreuen zur Zeit circa 70 Bienenvölker, wobei sich der Verein durch Zuchtstoff von anderen Züchtern aushilft. Das heißt, sie lassen sich meist begattete Königinnen schicken, um die eigenen Völker zu verbessern.

Weitere Informationen: www.Bienenzuchtverein-Deißlingen.de