Wie funktioniert denn nun dieser Recyclingbetrieb genau? Auch Umweltminister Franz Untersteller (vorne rechts) ließ sich von Experten die neue Anlage in Lauffen genau erklären. Foto: Fussnegger

Firma Strabag weiht Pilot-Anlage ein. Recycling-Gips kommt aus Lauffen. Franz Untersteller  lässt sich Anlage erklären.

Deißlingen-Lauffen - Ein zukunftsweisender Schritt sei die Recyclinganlage von Gipskartonplatten, sagte Franz Untersteller, Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg bei der Einweihung der Pilotanlage der Firma Strabag im Industriegebiet in Lauffen.

Drei Jahre sind vergangen von der ersten Planung bis zur Einweihung der Anlage zum Recyceln von Gipskartonplatten. Ohne den guten Rückhalt durch Gemeinde, Landkreis und Ministerium hätte das Pilotprojekt nicht zustande kommen können, betonte Hermann Hahn, Projektleiter Gipsrecycling der Strabag Umwelttechnik GmbH. Am Anfang habe sich die Standortsuche schwierig gestaltet. Gleich beim ersten Gespräch mit Bürgermeister Ralf Ulbrich habe es geheißen, "in unserer Gemeinde sind sie willkommen".

Von der Wegwerfgesellschaft sei man längst auf dem Weg zu einer Verwertungsgesellschaft, betonte der Landesumweltminister in seinem Grußwort. Aus der Abfallbilanz Baden Württemberg könne man ersehen, dass über 82 Prozent des Bauschutts und Straßenaufbruchs recycelt würden, während die gesetzliche Richtlinie bei 70 Prozent liege. Aber auch auf diesem beachtlichen Stand dürfe man sich nicht ausruhen, so Untersteller. Man müsse weitere Recycling-Möglichkeiten erschließen.

Landrat Wolf Rüdiger Michel sagte, dass Deißlingen und Lauffen ein gutes Beispiel für das sei, was Baden-Württemberg stark mache. Im ländlichen Raum sei es wichtig, dass man vernünftige und schlanke Genehmigungsverfahren habe, um den Anschluss an die Ballungszentren halten zu können.

Bürgermeister Ulbrich betonte, dass für die Recyclinganlage ein guter Platz ganz in der Nähe der Firma Knauf, die ja bekanntermaßen Bauplatten aus Gips herstellt. So sei ein Standort der kurzen Wege gegeben.

Thomas Beißwänger, Geschäftsführer des Industrieverband Steine und Erde Baden Württemberg verwies darauf, dass damit die erste Anlage in Baden-Württemberg und die zweite in Deutschland sin Betrieb gegangen ist. Jörg Demmich, Leiter der Abteilung Synthetische Gipse bei der Knauf Gips KG sagte, die Firma Knauf habe sich schon vor 30 Jahren zum Recyceln bekannt und deshalb bereits umfangreiche Erfahrungen mit Recyclinggips. Projektleiter Hermann Hahn erläuterte den Einweihungsgästen die Anlage.