Der Plan, eine Tankstelle auf dem "Grüner-Areal" an der Deißlinger Bahnhofstraße einzurichten, wo es bisher nur eine Wiesenfläche gibt, wurde am Dienstag im Deißlinger Gemeinderat behandelt. Foto: Reinhardt

Diskussion zu möglicher Einrichtung auf "Grüner-Areal". Einige Gemeinderäte äußen Bedenken.

Deißlingen - "Tankstelle Bahnhofstraße" heißt der neueste Bebauungsplan der Gemeinde Deißlingen. Das "Grüner-Areal" soll in Richtung Rottweil (gegenüber Zweirad Zepf) bebaut werden. Für das Tankstellen-Vorhaben verpachtet der Eigentümer, die Firma "Dr. Eisele Procon GmbH", ihr Grundstück auf dem "Grüner-Areal" an die "Deutsche Tamoil GmbH" mit Sitz in Elmshorn. Beabsichtigt ist außerdem der Bau von Nebenbetrieben, wie Waschanlage und Kiosk, einschließlich der dazugehörenden Baulichkeiten und technischen Einrichtungen.

Zur Umsetzung des Vorhabens wird derzeit ein sogenannter "vorhabenbezogener Bebauungsplan" aufgestellt. Othmar Hagen vom Planungsbüro Breinlinger in Tuttlingen erläuterte dem Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstag die Einzelheiten. Einige Gemeinderäte äußerten Bedenken. Angesichts der nahen B  27 und der einzigen Zufahrt zur Tankstelle in der Bahnhofstraße sieht beispielsweise Karin Schmeh (CDU) eventuelle Gefahren. Schmeh: "Wir wollen keine Unfallschwerpunkte." Auch Manfred Sorg (SPD) unterstreicht diesen Standpunkt. "Lärmbelästigung für die Nachbarschaft" befürchtet Bernd Angst (SPD).

Der Umgang mit den befürchteten Altlasten auf dem hinteren, bebauten Teil des Grüner-Areals bei einer denkbaren Neunutzung der dortigen Fläche wurde bei der Aussprache über das Tankstellenvorhaben ebenfalls thematisiert. Angst wollte wissen, ob "da dann nur ein Deckel drauf kommt" oder ob das Gelände saniert werden soll. Gerhard Eisele, Geschäftsführer der Procon GmbH, zieht zwei Möglichkeiten in Betracht. Infrage komme entweder der Komplettabriss der Gebäude oder eine Sanierung. Eisele versicherte aber, dass da "nicht einfach ein Deckel draufgemacht wird". Das Gelände werde saniert. Dies sei mit überschaubarem Aufwand machbar. Bürgermeister Ralf Ulbrich meinte, dass die Nutzung des Geländes durch einen Tankstellenbetrieb nicht "artfremd" sei.

Auf Antrag des Gemeinderats sollen die Einwohner im Rahmen einer Informationsveranstaltung über die Planungen zum "Grüner-Areals" noch genauer unterrichtet werden. Daneben wurden Verwaltung und Planer beauftragt, die vorgezogene Anhörung der Träger öffentlicher Belange einzuleiten. Anschließend soll im Gremium wieder über das Ergebnis berichtet werden.