Niedereschachs Bürgermeister Martin Ragg und der mit dem Projekt betraute Rathausmitarbeiter Andreas Meyer freuen sich über das neu eingetroffenen Elektroauto. Das Deißlinger E-Auto ist bereits bestellt. Foto: Bantle

Niedereschacher E-Auto ist eingetroffen, Deißlinger Fahrzeug bestellt / Gemeinde sucht ehrenamtliche Fahrer

Von Albert Bantleund Verena Schickle

Deißlingen/Niedereschach. In die Gänge kommt das interkommunale Elektromobilitätsprojekt "Spurwechsel", mit dem – vom Land bezuschusst – den Bürgern die Mobilität mit Elektroautos schmackhaft gemacht werden soll.

Voraussichtlich ab Mai können die E-Autos in Deißlingen, Niedereschach und Dauchingen genutzt werden. Jede der Gemeinden wird dann eines besitzen. Die E-Fahrzeuge beim Projekt "Spurwechsel" sollen den öffentlichen Personennahverkehr ergänzen, zudem sollen Bürger sie als Mietwagen nutzen können.

Das Elektromobil, das seit vergangener Woche die Gemeinde Niedereschach ihr Eigen nennt, wurde kürzlich getestet. Nach dem Drücken des Starterknopfs ist kein Motorengeräusch zu hören. Trotzdem setzt sich das Fahrzeug nach Einlegen der Fahrstufe D in Bewegung und beschleunigt sogar recht zügig, fast schon sportlich. Der Renault Zoe wird von einem 65 Kilowatt-Elektromotor angetrieben. Tempo 50 erreicht das Fahrzeug schon nach wenigen Sekunden, da macht das Beschleunigen Spaß, so der erste Eindruck bei einer Probefahrt mit Niedereschachs Bürgermeister Martin Ragg und Andreas Meyer. Letzterer hat das neue E-Mobil als Projektverantwortlicher in seine Obhut genommen und zeichnet auch für die Infrastruktur mit Ladestation verantwortlich.

Ralf Ulbrich, der Rathaus-Chef von Deißlingen, ist bisher noch nicht dazu gekommen, das E-Auto im Nachbarort anzuschauen. Allerdings, so berichtet er, seien er und seine beiden Bürgermeister-Kollegen bereits früher einen Zoe Probe gefahren.

Die Ladestation in Niedereschach funktioniert ebenfalls bereits: Die Akkus können in einer Stunde aufgeladen werden. Und in jeder der drei am Projekt beteiligten Gemeinden wird noch eine öffentliche Ladesäule installiert. Ein positiver Aspekt dabei: Jeder Besitzer eines E-Mobils kann künftig sein Fahrzeug an der Ladestation kostenlos auftanken. Der Kleinwagen hat eine Reichweite von knapp unter 200 Kilometern. Auf dem Touchscreen kann nicht nur das serienmäßige Navigationssystem bedient werden, sondern auch Verbrauch und Zustand der Akkus sind abzulesen.

Das Deißlinger Auto gibt es zwar noch nicht, aber es sei bereits bestellt, erklärt Ralf Ulbrich. "Ob es bei einem Fahrzeug pro Gemeinde bleibt, entscheiden letztlich die Nutzer; sollte das Projekt auf eine hohe Nachfrage stoßen, ist eine Erweiterung jederzeit möglich."

Momentan ist die Gemeinde noch auf der Suche nach ehrenamtlichen Fahrern, die sich beim "Spurwechsel" einbringen. Der Fahrdienst soll von Montag bis Freitag, 8 bis 16 Uhr, angeboten werden. Die Fahrer sind vier Stunden pro Woche nach einem Schichtplan im Einsatz. Auch kürze Zeiten seien möglich. "Alle Fahrer erhalten eine finanzielle Entschädigung für ihre Tätigkeit und sind umfänglich bei der Gemeinde versichert", teilt die Deißlinger Verwaltung mit.

Einige Interessenten gebe es bereits, berichtet der Schultes. Die Verwaltung sei aber über jeden weiteren, der sich meldet, dankbar.

Weitere Informationen: Wer sich als Fahrer einbringen will, kann sich bei Doris Biermann, Telefon 07420/ 93 94 11, und per E-Mail an info@deisslingen.de melden.