Kriminalhauptkommissar Josef Bronner weiß, was Firmen unternehmen können, um Diebstähle zu verhindern. Foto: Maier

Josef Bronner von der Kriminalpolizei: "Sicherheit lässt sich deutlich erhöhen". Ermittlungen zu Einbruchserie dauern an.

Deißlingen - Die Ermittlungen zu den sechs Einbrüchen in Deißlinger Unternehmen in den vergangenen fünf Wochen dauern an (wir berichteten). Was können Firmen unternehmen, um vor Diebstählen gewappnet zu sein? Kriminalhauptkommissar Josef Bronner gibt Antworten.

Bronner, der bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle beim Referat Prävention des Polizeipräsidiums Tuttlingen arbeitet, ist davon überzeugt, dass sich Unternehmen gegen Einbrüche schützen können. "Eine hundertprozentige Gewissheit gibt es zwar nie, aber mit bestimmten Maßnahmen lässt sich die Sicherheit deutlich erhöhen", ist er sich sicher.

Der erste Schritt sei eine kostenlose Beratung bei Bronners Stelle. Jeder Landkreis verfüge über eine derartige Beratungsstelle, ergänzt Bronner. Dann könne gemeinsam ein Konzept erarbeitet werden, welcher Schutz dem Unternehmen am meisten Sicherheit biete. "Wir machen mit den Firmen vor Ort einen Termin aus, der etwa eine Stunde dauert", sagt er.

Für das Einbruchsmuster der Täter in Deißlingen hat Bronner Lösungen parat. Die Diebe haben sich über die Fenster Zutritt zu den Firmengebäuden verschafft. Gewaltsam haben sie diese aufgehebelt. "Eine Innenraumüberwachung mit Infrarot-Bewegungsmeldern sorgt für mehr Sicherheit", erklärt er. Zudem sei eine Videoüberwachung im Außenbereich wichtig. Diese müsse mit einer ständig besetzten Stelle verbunden sein, zum Beispiel einem Überwachungsdienst. So könne den Dieben Einhalt geboten werden, meint Bronner.

Bei den Bewegungsmeldern und der Videoüberwachung sei wichtig, dass die Unternehmen bei der Anschaffung auf Qualität achten. "Wir geben die Liste ›Nachweis über Errichterfirmen von Überfall- und Einbruchmeldeanlagen‹ heraus, auf der kompetente Anbieter aufgeführt sind", sagt Bronner.

Einige der von den Einbrüchen betroffenen Unternehmen haben bereits Kontakt mit Bronners Stelle aufgenommen. "Wir sprechen die Firmen auch aktiv an", sagt er. Er hat noch nicht mit allen betroffenen Unternehmen Kontakt gebhabt. Allerdings hätten sich auch Nachbarfirmen bei seiner Stelle gemeldet, um sich über präventive Maßnahmen zu informieren. Zudem sei am 24. Juli das Informationsblatt "Einbrüche in Gewerbebetriebe Zielrichtung Buntmetall, Edelstahl" an Unternehmen in der Region verteilt worden.

Meistens melden sich die Unternehmen laut Bronner erst, "wenn es zu spät ist". Die Firmen unterschätzten nämlich die Folgen eines Einbruchs. "Es geht dabei nicht nur um den Warenwert des Diebstahls und den angerichteten Schaden. Oftmals hat ein Einbruch auch erhebliche Auswirkungen auf die laufende Produktion der Firmen", meint Bronner. Den Unternehmen fehlen schlichtweg die Rohstoffe, die von den Dieben entwendet worden sind.

Weitere Informationen:

http://www.polizei-bw.de/Praevention/Seiten/eigentum.aspx

www.polizei-beratung.de

www.k-einbruch.de