Fischsterben im Neckar Thema bei Gemeinderäten

Von Siegfried Reinhardt

Deißlingen. Zu einer Kampfabstimmung ist es am Dienstag im Gemeinderat bei einem Baugesuch gekommen. Die Errichtung einer Funkübertragungsstelle mit Antennenmast im Gewann "Gärtle 2" erregt die Gemüter. Ein weiteres Thema bewegt: das Fischsterben im Neckar, jüngst hervorgerufen durch eine giftige Chemikalie.

Für Gemeinderat Jürgen Traber (CDU) gibt es überhaupt keinen Grund, noch einen Funkmast in diesem Gebiet zu errichten – "es steht ja schon einer da". Bürgermeister Ralf Ulbrich meinte, dass der Bauherr jedoch die Notwendigkeit im Baugesuch nachgewiesen habe. Dies sei von anderen Behörden bestätigt. Mit acht Ja- und sieben Nein-Stimmen wurde dem Bauantrag dann doch entsprochen. Fünf weitere Bauanträge wurden im Anschluss einstimmig angenommen.

Der Kinderspielplatz "In Fürsten" ist für Gemeinderätin Anja Stumpf (SPD) sehr gelungen. Leider sei jedoch keine Kleinkindschaukel angebracht, was sie nun sehr vermisse, wie sie sagte. Indessen wird der Platz samt Boule-Bahn sehr gut angenommen.

Auch die Liege am Buchwald werde häufig benutzt. Wer diese initiiert habe, wollte Gemeinderat Wolfgang Dongus wissen und sprach ein großes Lob aus. Die Idee mit der Liege, so teilte Bürgermeister Ralf Ulbrich mit, stamme von der Gemeinde. Gebaut habe sie eine Behindertenwerkstatt aus dem Zollenalbkreis – die Firma Albkult.

Hinter Albkult stecken die kreativsten Ideen der Mitarbeiter der Stiftung Lebenshilfe Zollernalb. In den drei Tochterfirmen AIZ gGmbH, ZAW gGmbH und ISBA gGmbH sowie im Arbeitsprojekt Kaffeewerk Zollernalb fertigen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam unterschiedliche Produkte.

Alle Artikel würden komplett von Menschen mit und ohne Behinderung in den eigenen Werkstätten im Zollernalbkreis hergestellt, wurde berichtet. Schon jetzt werden aus der Bevölkerung Bitten laut, mehr solcher Liegen aufzustellen, zumal diese sehr bequem sind.

Für Karin Schmeh (CDU) sei das Aus für den Lindenbrunnen überraschend und nicht ganz nachvollziehbar gekommen. Bürgermeister Ralf Ulbrich hatte eine einleuchtende Erklärung dafür. Der Brunnen sei der einzige in Deißlingen gewesen, der aus der Trinkwasserversorgung der Gemeinde gespeist worden sei. Es handelte sich also nicht um eine Brunnenquelle. Dies sei, so der Schultes, nicht mehr zeitgemäß. Deshalb sei der Brunnentrog nun bepflanzt worden, und, wie er meine, recht ansehnlich geworden. Klagen habe es noch keine gegeben.

In Sachen Fischsterben wollte Gemeinderat Bernd Angst (SPD) wissen, ob es etwas Neues gebe. Gemeinde-Chef Ulbrich bejahte. Die Schlinge ziehe sich zusammen. Mit akribischer Ermittlungsarbeit sei die Kripo in Villingen daran, das Netz um den oder die mutmaßlichen Täter zusammenzuziehen. Auch das Mittel, das in den Neckar geleitet wurde, sei inzwischen bekannt. Es dürfe aber aus ermittlungstechnischen Gründen noch nicht genannt werden. Da jedoch, um eine Verurteilung bewirken zu können, Beweise und keine Vermutungen notwendig seien, könne das Ganze noch dauern.