So viel Interesse aus der Bevölkerung wie hier wünscht sich künftig der Imker-Verein.Archiv-Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Landratsamt überweist zwei Euro pro Imker / Wetterkapriolen bereiten Bienenzüchtern Probleme

Von Siegfried Reinhardt

Deißlingen. Der Bienenzuchtverein hat bei den Mitgliederzahlen zulegen können. Mit 23 Imkern, davon zwei Jugendliche, zählt der Verein zu den kleinsten, jedoch mit zu den wichtigsten Vereinen aus Deißlingen und Lauffen.

Auch das Landratsamt habe dem Deißlinger Verein bei der Bekämpfung der Varroamilbe unter die Arme gegriffen, erläuterte Kassierer Manfred Baumeister in der Hauptversammlung. Sage und schreibe 52,05 Euro seien zu diesem Zweck überwiesen worden. Dies bedeute pro Deißlinger und Lauffener Imker immerhin einen Betrag von 2,26 Euro. Der Vorsitzende Dietmar Storz ließ dies unkommentiert.

Dass die Kasse indessen in den besten Händen ist, bestätigten die beiden Revisoren Wolfgang Köhler und Herrmann Röhrle. Kein Wunder, denn der engagierte Kassierer und Imker hat die Kasse schon Jahrzehntelang im Griff.

Dietmar Storz ging in seinem Jahresbericht vor allem auf die Lage der Bienen ein. Das Wetter habe Ende des vergangenen Jahres seine Kapriolen geschlagen. Zunächst wollte es nicht richtig kalt werden, die Behandlung der Bienenvölker gestaltete sich schwierig. "Man musste richtig hoffen, dass es mal richtig kalt wird, um die Bienen winterfest zu machen." Die Bienenvölker werden mit Oxalsäure behandelt, um die Varroamilbe zu bekämpfen. Als es dann dem Frühling zuging, wollte es einfach nicht warm werden, berichtete Storz weiter. Man habe gefürchtet, dass, wenn dies so weitergeht, die fleißigen Tierchen noch verhungern. Doch ab Ende März machte das Wetter mit.

Man habe mit großen Verlusten bei den Völkern gerechnet, doch bei den Deißlinger Imkern hielten sie sich in Grenzen. "Wir sind relativ gut über den Winter gekommen", sagte Storz. Der Vorsitzende hatte selbst überhaupt keine Verluste erlitten.

Der Frühling habe echt gut angefangen. Weide, Haselnuss und Erle lieferten viele Pollen. Der Löwenzahn sei dann fast gleichzeitig mit dem Raps aufgegangen, auch da konnten die Immen fleißig sammeln.

Doch das Wetter schlug mal wieder Purzelbäume, es wurde wieder kalt. Als es dann wieder wärmer geworden sei, sei die Rapsblüte schon fast vorüber gewesen. Dies habe sich auch auf die Honigproduktion niedergeschlagen. Waren es im vergangen Jahr noch 35 bis 40 Liter Honig pro Volk, konnte man dieses Jahr beim ersten Schleudern nur 17 bis 18 Liter Honig gewinnen. Die Prognose zum jetzigen Zeitpunkt sei derweil jedoch ganz gut. Wenn es so weiter gehe, werde man in zwei bis drei Wochen wieder Honig schleudern.

Dietmar Storz rief dazu auf, die Schwarmkontrolle nicht zu vernachlässigen. Schriftführerin Anja Kares konnte nicht an der Versammlung teilnehmen, doch ihr detailliertes Protokoll wurde vom Vorsitzenden verlesen.

Einstimmig wurde dann der Vorstand durch die Mitglieder entlastet. Bei den anstehenden Wahlen gab es keinerlei Veränderungen. Dietmar Storz bleibt Vorsitzender, Kuno Storz Vizechef, Kassierer Manfred Baumeister, Kassenprüfer Herrmann Röhrle und Wolfgang Köhler sowie die beiden Beisitzer Werner Strauß und Hans Rapp.

In Sachen Öffentlichkeitsarbeit will man künftig etwas mehr unternehmen. So stand zum Beispiel eine Kooperation mit der Aubert-Schule im Raum. Dies habe man schon einmal gemacht. Dazu soll nun mit der Rektorin Barbara Pelz Kontakt aufgenommen werden. Einem Mitglied passte es überhaupt nicht, dass Deißlinger Imker in anderen Vereinen Mitglied sind und nicht in Deißlingen selbst. Ein großes Ärgernis sei es kürzlich gewesen, dass ein Landwirt hinter dem neue Gebäude von "Anhänger Hirt" ein blühendes Rapsfeld einfach gemulcht und somit den Bienen jegliche Nahrung entzogen habe.

Auch die Schädlingsbekämpfung bei den Landwirten sei ein Thema. So habe man einen Landwirt noch daran hindern können, sein blühendes Feld mit, für die Bienen schädlichen Substanzen, zu spritzen.