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Bahn ersetzt marodes Bauwerk bei Deißlingen / Arbeiten beginnen nach Pfingsten

Jetzt geht’s los: Die Vorbereitungen für den Neubau der Eisenbahnbrücke bei Deißlingen haben begonnen. Nach Pfingsten entsteht das neue Bauwerk – auf der grünen Wiese, neben der Bahnstrecke.

Deißlingen. Dass die Eisenbahnbrücke zwischen den Gewerbegebieten "Breite" und "Mittelhardt" marode ist, weiß die Bahn seit einer Routineüberprüfung vor gut zwei Jahren. Bereits im August 2015 stand fest: Sie muss ersetzt werden. Für den Baubeginn waren März oder April 2017 angepeilt. Und tatsächlich: "Es geht los", sagt Bahn-Pressesprecher Roland Kortz. Die Vorarbeiten haben begonnen.

Schwarze Folie an den Hängen soll Reptilien vertreiben

Die Böschungen rechts und links der Widerlager, das sind die betonierten Stützen, auf denen die eigentliche Brücke liegt und durch die die Kreisstraße 5542 führt, sind von Hecken und Bäumen befreit. Die Hänge auf der Sonnenseite, in Richtung Zollamt und Dauchingen, sind mit schwarzer Folie abgedeckt. "Vergrämungsfolie", erklärt Roland Kortz.

Vor jeder Baumaßnahme schauen sich Experten, in der Regel Biologen, an, ob an der künftigen Baustelle schützenswerte Tiere leben. Im Fall der sonnigen Hänge an der Zugstrecke Richtung Staatsbahnhof sind das etwa Eidechsen. Diese wandern lieber ab, als unter die Folie zu kriechen. Seien die Tiere weg, werde ein Reptilienschutzzaun aufgestellt – damit sie nicht an die künftige Baustelle zurückkehren können.

Baubeginn soll nach Pfingsten sein. Dann baut die Bahn – auf der grünen Wiese – eine neue Brücke, eine Stahlbetonrahmenkonstruktion. Dafür wird eine Schalung errichtet, in die die Stahlbewehrung und schließlich der Beton kommt.

Erst wenn die neue Brücke fertig ist, wird die alte schließlich abgerissen. Die Bahn rechnet damit, dass dies in den Herbstferien der Fall sein wird. Erst dann ist eine Strecken- und Straßensperrung nötig. Wenn der Verkehr ruht, entfernen Arbeiter zunächst Gleise und Schotter und brechen das marode Bauwerk ab. Anschließend werden frische Widerlager, ebenfalls aus Stahlbeton, errichtet und dann die neue, fertige Brücke in die Lücke geschoben, erklärt Roland Kortz. "Damit begrenzen sie die Sperrzeit auf ein absolutes Minimum." Die Sperrung dauere lediglich einige Tage.

In dieser Zeit können die Züge nicht verkehren. In der Regel wird in Baustellenzeiten ein Busersatzverkehr eingerichtet. "Das wird frühzeitig veröffentlicht", kündigt der Bahnsprecher an.