Thomas Pauschinger (links) von der Steinbeis-Stiftung erläuterte dem Lauffener Ortschaftsrat die neue Idee für eine Nahwärmeversorgung. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Pilotprojekt: Steinbeis Forschungsinstitut will Lauffenern aufzeigen, wie gut so etwas funktionieren kann

Ist nun doch ein Nahwärmekonzept für den Deißlinger Ortsteil Lauffen greifbar? Am Montagabend war Thomas Pauschinger von Steinbeis Forschungsinstitut für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (SOLITES) im Ortschaftsrat in Lauffen zu Gast.

Deißlingen-Lauffen. Aufmerksam auf Deißlingen-Lauffen wurden die Energieagentur des Landes und die Steinbeis Stiftung aufgrund des bisherigen enormen Engagements der Gemeinde im Bereich Klimaschutz. Deshalb gab es die Projektanfrage im Rahmen eines bundesweiten Forschungsprogramms im Auftrag der Bundesumweltstiftung. Dabei sollen Modellstandorte zur Fortentwicklung und Demonstration von solarer Nahwärme auf und in Lärmschutzwällen generiert werden.

Die Gemeindeverwaltung äußerte grundsätzliches Interesse an der Thematik. Ins Auge gefasst wurde die Ortsdurchfahrt der B 27 in Lauffen, in Abstimmung mit Ortsvorsteher Karl Heinz Maier.

Thomas Pauschinger von der Steinbeis-Stiftung erläuterte den Räten die Thematik an Hand von Beispielen. Ob man aber einen Lärmschutzwall entlang des Baugebiet "Großer Brühl-Breite-Stockäcker" bekomme, sei fraglich. Ohne einen Lärmschutz werde aber wohl niemand in diesem Gebiet zum Häuslebauer.

Es soll nun untersucht werden ob ein solches Vorzeigeprojekt in Lauffen machbar ist, und vor allem, wie viele Bürger sich vorstellen könnten, an die Nahwärme anzuschließen.

Das Ergebnis soll in eine Vorplanung einfließen, die jedoch nicht zwingend durch die Gemeinde umgesetzt werden müsste, sondern einem Kooperationspartner wie der Bürgerenergiegenossenschaft übertragen werden könnte.

In der Diskussion sprachen sich die meisten Ortschaftsräte dafür aus, die Planung in Gang zu bringen.

Thomas Fischinger (SPD) warf allerdings die Frage in den Raum, warum die Gemeinde immer Vorreiter in Sachen Energieversorgung spielen müsse. Es gebe ja auch Energieversorger wie die ENRW in Rottweil. Er warnte vor hohen Folgekosten, die ein solches Projekt mit sich bringen könne. Für Jochen Schwarz (CDU) kommt das Ganze ein Jahr zu spät. "Wir brauchen Abnehmer". Daran seien bereits die anderen Versuche, ein Nahwärmenetz aufzubauen, gescheitert. Deshalb bedürfe es einer gründlichen Planung, insbesondere was Erkenntnisse zur Zahl potentieller Nutzer betreffe. Die meisten Lauffener Ortschaftsräte plädierten am Montag bei dem Thema für Offensivgeist. Im schlimmsten Fall werde die Beteiligung an den Voruntersuchungen, die es nicht zum Nulltarif gibt, in den Sand gesetzt. Einstimmig beschloss man daher eine Empfehlung an den Gemeinderat, 30 000 Euro für diese Voruntersuchung in den Haushalt 2017 einzustellen.

Lauffener Wunschliste

An den Gemeinderat geht auch ein Lauffener Wunschkatalog für den Haushalt 2017. Rund 162 000 Euro möchte man darin im nächsten Etat für Lauffen verankert wissen. So, um das Vorhaben Bestattungswald weiter voranzubringen. Das mittlerweile erworbene Waldgrundstück mit einer Fläche von 50 mal 60 Metern sei auch schon ausgesteckt. Es müsse noch ein Weg gebaut werden, um den Bestattungswald richtig zugänglich zu machen. Nach Absprache mit dem Landratsamt soll diese Art der Bestattung ab dem kommenden Jahr möglich sein. 15 000 Euro sind für die Umsetzung des Vorhabens kalkuliert.

Neue Flüchtlinge kommen

Für die Grundschule Lauffen benötige man 26 100 Euro. Für neue Duschen in der Alten Turnhalle sieht man indessen keine Notwendigkeit, auch weil die Vereinsmitglieder, die dort duschen, offenbar keine Verbesserungen reklamieren.

Nachgenehmigt wurde vom Ortschaftsrat eine Ausstellungsfläche für Autos bei der Firma Car-Port, außerdem wurde eine Befreiung von der Baugrenze erteilt. Das vom Landratsamt für Flüchtlinge angemietete Haus in Lauffen wird bald wieder belegt werden. Das Landratsamt habe angekündigt, Neuzugänge zu schicken. Aus diesem Grund müsse das Haus gründlich gereinigt werden, am besten durch einen professionellen Putztrupp, meinte Angelika Haupt. Auch müsse ein neuer Heißwasser-Boiler installiert werden, da das alte Gerät den Geist aufgegeben habe.