Viele motivierte Helfer waren auf der Deißlinger Gemarkung in Sachen Dorfputzete unterwegs. Fotos: Reinhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

250 Helfer bringen bei der Dorfputzete vieles ans Tageslicht / Rotes Kreuz unterstützt mit Gulaschkanone

Deißlingen (shr). Alle drei Jahre ist in Deißlingen eine Flursäuberung angesagt. Am Samstag war es wieder soweit. Über 250 Frauen, Männer und Kinder waren fleißig unterwegs.

Vom Schwäbischen Albverein über die Sportgemeinde, Narrenzunft, Musikverein bis zur Radlerlust ließ es sich kein Verein nehmen, bei der "Putzete" mitzuwirken. Selbst kleine Vereine wie OGV oder Kirchenchor mit nur wenigen Mitgliedern folgten frohgemut der Einladung und sammelten kräftig den von anderen Zeitgenossen in der Landschaft hinterlassenen Unrat ein. Auch Bürgermeister Ralf Ulbrich und Frau Saskia waren mit ihren Zwillingen mit von der Partie.

Was in drei Jahren so alles zusammenkommt, ist schon bemerkenswert. Unachtsam weg geworfene Flaschen und Dosen sowie leere Zigarettenschachteln sind fast noch das geringste Übel. Manche Zeitgenossen erdreisten sich und entsorgen anscheinend hemmungslos Autoreifen und sogar ganze Karosserien (schön säuberlich zerlegt in kleine Teile) im Wald oder am Straßenrand. Auch alte Fensterscheiben mit Rahmen fanden die zahlreichen Helfer. So war es kein Wunder dass wieder insgesamt über 20 Tonnen an Müll aufgelesen wurden, und das alles in nur dreieinhalb Stunden.

Bereits am Freitagabend war die DRK-Ortsgruppe fleißig, galt es doch, die 250 Helfer zu verköstigen. Da hieß es 50 Kilo Zwiebeln, die gleiche Menge Kartoffeln und auch ordentlich Karotten zu schälen und zu schnippeln als Zutaten für einen schmackhafte Gulaschsuppe. Am Samstagmorgen, um sieben Uhr schon war die Feldküche auf dem Kehlhof in Betrieb gesetzt. 60 Kilo Fleisch galt es in kleine Stück zu schneiden und anzubraten. Keine leichte Arbeit. Doch die Chefköche Kai Haller und Wolfgang Flach verstehen ihr Handwerk. Pünktlich mit Eintreffen der hungrigen Schar von Müllsammlerinnen und Sammler war alles hergerichtet. Mit großem Appetit wurde die hervorragende Suppe gegessen. Allen hat’s bestens geschmeckt und die Deißlinger Gemarkung war wieder einmal vom größten Teil der Vermüllung befreit. Übrigens hatten einige der 13 Gruppen Berührungspunkte mit den badischen Nachbarn aus Dauchingen. Auch dort war eine Flur- und Dorfputzete anberaumt gewesen. So wurden Hand-in-Hand auch die Grenzwege zwischen Württemberg und Baden wieder sauber.