Handel: Zu den Besuchern zählen auch Bürger aus Deißlingen und anderen umliegenden Ortschaften

Am 14. September fand zum ersten Mal der Wochenmarkt in Lauffen statt. Nach acht Wochen zieht das fünfköpfige Team der Marktinitiative eine erste Bilanz. Ob der Markt in Zukunft eine Chance hat, wird vom Kaufverhalten der Bürger abhängen.

Deißlingen-Lauffen. "Die Resonanz hat alle unsere Erwartungen weit übertroffen", teilt die fünfköpfige Marktinitiative Lauffen mit. Es sei, als hätten die Lauffener schon lange darauf gewartet, denn der Markt sei gut bis sehr gut besucht. Zu den Marktbesuchern zählen indes nicht nur die Lauffener, sondern auch viele Bürger aus Deißlingen sowie anderen umliegenden Ortschaften wie Bühlingen, Göllsdorf, Neufra und der Stadt Rottweil selbst.

Als Grund des Erfolgs sieht die Marktinitiative das Gesamtkonzept, bei dem richtige Entscheidungen getroffen wurden. "Es ist der richtige Ort, am richtigen Tag, zur richtigen Uhrzeit, mit dem richtigen Angebot von sehr freundlichen Verkäufern", ist dem Schreiben zu entnehmen.

Qualität der Produkte als besonderes Merkmal

Der Markt wird immer donnerstags, am Nachmittag, aufgebaut. Dieser Wochentag werde von den Marktkunden als Einkaufstag sehr geschätzt. "Der Nachmittag macht es auch Berufstätigen möglich, noch nach der Arbeit einzukaufen. Außerdem scheint der Donnerstag der richtige Tag zu sein, sich mit Lebensmitteln fürs Wochenende einzudecken", erläutern Renate Tappe, Astrid Sorg, Eberhard Sinner, Alexander Hirt und Manfred Sorg, sie bilden das Gespann der Marktinitiative, in ihrer Mitteilung. Durch die Lage in der Dorfmitte biete der Markt mit dem abgestuften Neckarufer, der Neckarbrücke, dem Narrenschopf und dem Sandsteinbrunnen ein besonderes Flair. Zudem hebt die fünfköpfige Gruppe der Marktinitiative die Größe und den befestigten Untergrund sowie den nötigen Stromanschluss als positive Standortfaktoren hervor. "Seine Bäume bieten auch natürlichen Schatten und die kleine Wiese mit ihren aufgestellten Tischen und Bänken lädt dazu ein, bei einer gemütlichen Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen zu verweilen, wobei das eher verwaiste Buswartehäuschen leicht zu einem schmucken überdachten Tagescafé umgewandelt werden kann", wird in der Mitteilung beschrieben.

Der Gedanke des Angebots sei gewesen, die Grundversorgung an Frischeprodukten abzudecken, ohne dass sich die Anbieter gegenseitig Konkurrenz machen. "Wir haben uns bewusst auf vier Marktbeschicker beschränkt, dafür dann aber besonders auf gute Qualität geachtet", heißt es von Seiten der Marktinitiative.

Nachdem auf alle Geschäfte und Anbieter der eigenen Gemeinde zugegangen wurde, besuchte die Marktinitiative anschließend die Märkte in der näheren Umgebung, mit der Absicht, direkt an den Verkaufswagen noch fehlender Produkte für den Lauffener Wochenmarkt zu werben. Als besondere Trümpfe zählt das fünfköpfige Team unter anderem den zentralen, attraktiven Standort, den passenden Wochentag, keine Standgebühren sowie die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur – Stromanschlüsse, Stehtische, Sitzgarnituren – auf und fügt hinzu: "Die Finanzierung dieser Dinge hatte uns die Ortschafts- und Gemeindeverwaltung schon im Vorfeld großzügigerweise zugesagt".

Das Konzept wird weiterentwickelt

Nach Angaben der Marktinitiative begegnen sich Alt und Jung auf dem Markt. Das Ziel, Begegnungen und Kontakte zu schaffen, sei gelungen. "Man trifft sich, unterhält sich, plauscht, tauscht beim Kaffee ein paar Neuigkeiten aus. Alle Besucher scheinen diese gemütliche Atmosphäre zu spüren", zeigen sich die Verantwortlichen zufrieden. Zudem gibt es für ältere Bürger einen besonderen Service: Diese könnten sich nach telefonischer Vorbestellung kostenlos mit dem gemeindeeigenen E-Mobil nach Hause fahren lassen.

Trotz dem positiven Resümee der ersten acht Wochen sieht das Team der Marktinitiative noch Verbesserungsmöglichkeiten. "Das Angebot könnte noch etwas erweitert werden", heißt es. Demnach sei es wünschenswert, Eier, sowie Nudeln oder Mehl in die Angebotspalette aufzunehmen. "Darüber hinaus sollen kleine Aktionen den Markt weiter beleben." Konkret werden Schule, Kindergarten, die örtlichen Vereine und die örtlichen karitativen Initiativen genannt. Vorbereitungen dazu seien bereits am Laufen. Im Frühjahr 2017 sei die Idee entstanden, am 14. September fand dann der erste Wochenmarkt in Lauffen statt. Bis dahin seien viele Sitzungen notwendig gewesen, berichtet die fünfköpfige Mannschaft. Doch auch Ortsbegehungen, Telefonate, E-Mails, Recherchen, kommunale Absprachen, Rückversicherungen, Bestellungen sowie die Entwicklung einer möglichst erfolgreichen Werbestrategie und technische Installationen zählten zu den Arbeiten, die vorab gestemmt worden sind.

Vergnügliches Erlebnis statt Pflichteinkauf

Auf die Frage, ob der Wochenmarkt das Dorf am Neckar verändert habe, antworten die Verantwortlichen: "Wir glauben, feststellen zu können, dass der Markt den Wohnort Lauffen attraktiver gemacht hat." Es sei schön zu sehen, wie die Menschen wieder zu Fuß durch das Dorf zum Einkaufen gingen oder auch mit dem Fahrrad von Deißlingen kämen. "Wir glauben, nicht zu viel zu versprechen, wenn wir sagen, dass sich der pflichtgemäße oder sogar als lästig empfundene Lebensmitteleinkauf zu einem sehr angenehmen, wenn nicht sogar vergnüglichen Erlebnis wandelt", lautet die Einladung an die Bürger, die den Wochenmarkt bisher noch nicht besucht haben.

Und auch zur Zukunft des Wochenmarktes äußert sich die Marktinitiative. Denn, ob er eine Chance hat, zeige sich durch das Einkaufsverhalten der Bürger. "Wir glauben, es gibt mittlerweile ›einen Appetit auf Markt‹, auf regionale, unbelastete, gesunde Lebensmittel, die dafür auch mal ein paar Cent mehr kosten dürfen als im Supermarkt oder beim Discounter", ist das Team positiv gestimmt. Und – bisher seien alle, Verkäufer wie Kunden, überglücklich mit diesem kleinen, aber sehr stimmigen, qualitativ hochwertigen und charmanten Markt und jede Woche werden seine Vorzüge und Anreize von neuen Mitbürgern entdeckt, teilen Renate Tappe, Astrid Sorg, Eberhard Sinner, Alexander Hirt und Manfred Sorg mit. "Es spricht sich wohl immer mehr herum. Wir sind sehr optimistisch, dass das so bleibt, und stehen damit nicht alleine."