Die Lauffener wollen künftig Deißlinger Wasser. Foto: Berg Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat befürwortet Auflösung des Zweckverbands Oberer Neckar / Einheitliche Preise in Gesamtgemeinde

Von Raimund Fussnegger

Deißlingen-Lauffen. Nach dem Willen des Ortschaftsrats soll Lauffen in Zukunft das Wasser von den Keckquellen in Deißlingen beziehen. Das Gremium stimmte der Auflösung des Zweckverbandes Wasserversorgung Oberer Neckar zu.

Grund: Es sei dort zu einem großen Investitionsstau gekommen, und die Wasserversorgung sei so günstiger, lautete der einstimmige Empfehlungsbeschluss an den Gemeinderat.

Bürgermeister Ralf Ulbrich hatte dem Gremium zuvor erläutert, dass es beim Zweckverband Oberer Neckar, in dem unter anderem die Gemeinden Wellendingen, Frittlingen, Dietingen und die Stadt Rottweil Mitglied sind, zu einem Investitionstau von über zwölf Millionen Euro gekommen sei.

Der Zweckverband bestehe seit 87 Jahren und Teile des 67 Kilometer langen Netzes stammen noch aus der Gründungszeit. Auch die Hochbehälter sind bereits mehr als 30 und 40 Jahre alt und sanierungsbedürftig. Der Wasserbezugspreis ist relativ hoch und müsste nach den Investitionen deutlich erhöht werden. Im Verband wurden verschiedene Lösungsmöglichkeiten diskutiert, unter anderem eine Fusion mit dem Zweckverband Bodenseewasserversorgung. Die Zusammenführung wurde aber von der Bodenseewasserversorgung abgelehnt.

Somit stellte man sich der Auflösung des Verbands, zumal jede Gemeinde eine kostengünstigere Alternativlösung oder eine mindestens gleich teure Lösung habe im Vergleich zum Verbleib im Zweckverband.

An Hausanschlüssen ändert sich nichts

Für Lauffen gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Anschluss an die Keckquellen in Deißlingen, somit gäbe es in der Gesamtgemeinde ein einheitliches Netz mit einheitlicher Wasserqualität und gleichem Bezugspreis. Oder der Anschluss ans Wassernetz von Rottweil der ENRW von Bühlingen her. Die Kosten hierfür seien beinahe identisch und belaufen sich auf rund eine dreiviertel Million Euro. Bei einem Anschluss an Rottweil, hätte man unterschiedliche Wasserqualität und unterschiedliche Preise.

Würde Lauffen im Zweckverband bleiben, kämen allein auf die Gemeinde Investitionen von rund zwei Millionen Euro zu. Deshalb war sich das Gremium einig, dass Lauffen ans bestehende Leitungsnetz in Deißlingen angeschlossen werden soll.

Der Hochbehälter in Deißlingen brauche nicht vergrößert zu werden, gab Bürgermeister Ulbrich auf Nachfrage bekannt, da eine doppelte Nachspeisung aus der Quelle und der Bodenseewasserversorgung jederzeit möglich ist, auch sei an Hausanschlüssen keine Änderung notwendig.