Nach Herzenslust spielen – und zwar auch in anderen Gruppen und Bereichen: Das offene Konzept wird in etlichen Kindergärten angewandt, seit einem Jahr auch im St. Josefskindergarten Lauffen. Symbolfoto: © Andrey Kuzmin / Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Bilanz: In St. Josef in Lauffen wird seit einem Jahr nach neuem Konzept gearbeitet / Viele positive Stimmen

Seit genau einem Jahr wird im St. Josefkindergarten in Lauffen mit gutem Erfolg ein erweitertes pädagogisches Konzept praktiziert.

Deißlingen-Lauffen. Mit der Umgestaltung der Einrichtung in Funktionsräume wurde das neue Konzept nach und nach umgesetzt. Durch die Öffnung der Gruppen können sich die Kinder nun im ganzen Kindergarten ihren Spielbereich auswählen und so auch Kontakte mit den Kindern in den anderen Gruppen schließen.

Öffnung ermöglicht Kindern neue Kontakte und Erfahrungen

Wenn Kindergartenleiterin Beate Heirich jetzt eine Zwischenbilanz zieht, kommen Kinder, Eltern und Erzieherinnen gleichermaßen zu Wort. "Ich kann im Bistro essen wann ich will. Vorher durften immer nur zwei Kinder in eine andere Gruppe, jetzt darf ich selber entscheiden, in welche Welt ich will. Mir gefällt, dass die Türen jetzt auf sind. Ich hab jetzt mehr Freunde. In der Bewegungswelt gefällt es mir besonders gut. Mir gefallen die vielen Legos. Ich gehe gern in den Garten.", sind O-Töne von offensichtlich sehr zufriedenen kleinen Kindergartenbesuchern.

"Es ist prima, dass die Kinder alleine entscheiden, wo sie spielen möchten. Seit der Öffnung hat mein Kind auch mehr Kontakt zu den Kindern aus den anderen Gruppen. Unsere Kinder werden so mehr gefördert. Ich finde den Sprudelautomat super, seither trinkt mein Kind viel mehr. Anfangs war ich sehr skeptisch, aber jetzt bin ich froh, dass mein Kind sich aussuchen kann, wo es spielen will. Das freie Vesper find ich ebenfalls sehr gut. Es läuft alles in einer sehr angenehmen Atmosphäre ab. Meinem Kind gefallen besonders neue Bereiche wie die Forscherwelt", sind Stimmen, die von Eltern kommen.

Natürlich gibt es zu der neuen pädagogischen Errungenschaft auch Erzieherstimmen: "Das Arbeiten in den Funktionsräumen ist für mich eine neue berufliche Erfahrung. Ich sehe es als Chance, den Bedürfnissen der Kinder viel mehr gerecht zu werden. Ich habe viel mehr Kontakt zu den Kindern aus den anderen Gruppen. Ich kann mit den Kindern völlig neue Erfahrungen machen, kann mit ihnen auf neuen Wegen gehen, sie begleiten, mit ihnen lernen und ihre Welt besser begreifen", heißt es da unter anderem.

"Unser Team ist eng zusammengewachsen, das ermöglicht uns eine intensive Zusammenarbeit. Unsere Kinder haben viel mehr Möglichkeiten und Freiräume als vorher Die Kinder können sich entfalten und verstärkt ihren eigenen Interessen nachgehen. Unsere Kinder bewegen sich eigenverantwortlich in der ganzen Einrichtung und sind viel selbstständiger geworden. Ich hab noch nie so gern und motiviert gearbeitet, wie mit diesem Konzept", konstatiert Beate Heirich.