Zu einer guten Lebensqualität gehören auch barrierefreie Fortbewegungsmöglichkeiten. Mit Ortsbegehungen wurde 2012 der Grundstein für laufende Verbesserungen in Deißlingen und Lauffen in den kommenden Jahren gelegt. Archiv-Foto: Scheidel Foto: Schwarzwälder-Bote

2012 blieb für Deißlingen und Lauffen fast alles im Rahmen / Dabei wurde Substanz für die nächsten Jahre angespart

Von Winfried Scheidel Deißlingen. Ob der Bürgermeister Speck mag? Der Schreiber dieser Zeilen könnte es sich gut vorstellen, auch wenn er den Deißlinger Schultes noch nie so richtig beim zünftigen Vespern beobachten konnte. An "Speck auf den Rippen" findet Ralf Ulbrich auf jeden Fall Gefallen, auch wenn er selbst ein ziemlich schlanker Vertreter seiner Zunft ist. Aber egal, mit was der Mann an der Rathausspitze sein Vesperbrett bestückt, Speck ist für ihn, das Deißlinger Jahr 2012 betrachtend, ein gewichtiges Stichwort.

Die Gemeinde konnte sich nämlich im zu Ende gehenden Jahr einiges anfuttern. Doch die nächste Diät – finanziell gesehen – wird nicht lange auf sich warten lassen. Der Aufgabenkatalog für die kommenden Jahre lässt schön grüßen.

Die Verbesserung und Sanierung des Schulbereichs, auch im Hinsehen auf das Vorhaben Gemeinschaftsschule zusammen mit Niedereschach, Sanierung des Kanalbereichs, Erweiterung Nahwärmenetz, Friedhoferneuerung und ersten Schritte zur Umgestaltung des Kehlhof-Areals (unter anderem mit einem barrierefreien Bürgerbüro im Rathaus) und der Aussiedlung des DRK in ein zunächst mit Unterstützung der Gemeinde aufwändig zu sanierendes Gebäude an der Bahnhofstraße sind Stichworte, die verdeutlichen, dass Millionenausgaben auf dem Plan stehen.

Obwohl in 2012, einem Jahr der Konsolidierung, keine Großprojekte gefeiert werden konnten, muss es aus Deißlinger und Lauffener Sicht noch lange nicht als unbedeutender Normalfall abgehakt werden. Stichworte wie neuer Kunstrasenplatz und Neugestaltung Ortsmitte Lauffen können dazu genauso auf die Waagschale gelegt werden wie grundsätzliche Aktivitäten für mehr Lebensqualität. Bei weitem nicht nur den Bürgermeister freut es, dass die Senioreninitiative Brückenbauer sich zu einem besonderen Impulsgeber entwickelt hat. Dadurch wurde auch ein nachhaltiges Programm zur Schaffung zweier möglichst barrierefreier Ortschaften möglich gemacht.

Das Bekenntnis zu kinder- und familienfreundlichen Lebensbedingungen schlägt sich mit bedeutenden Aufwendungen im Haushalt nieder. Überhaupt: Das vom Bürgermeister und von der Lauffener Ortsvorsteherin Cordula Warmbrunn in den Ortschaften ausgemachte Wohlfühl-Gefühl schlägt sich augenscheinlich auch in vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten bei Vereinen und anderen Initiativen nieder. Nicht nur die im Frühjahr gegründete Bürgerenergiegenossenschaft ist dafür ein gutes Beispiel. Im Rathaus hat man hinzu noch bürgerfreundlichere Öffnungszeiten geräuschlos umgesetzt, was Ulbrich als schönes Zeugnis für die gute Teamfähigkeit der Verwaltungsmannschaft wertet.

Haushaltstechnisch war’s ein Jahr der Konsolidierung. Familientechnisch durften sich Saskia und Ralf Ulbrich im Herbst 2012 über Zwillinge freuen. Zum zweiten Mal, nachdem sie sich 2009 – durch die Wahl von Ralf Ulbrich im Dezember 2008 – bereits "die Zwillinge" Deißlingen und Lauffen angelacht hätten, hieß es im Gemeinderat unlängst mit vielsagendem Schmunzeln.

Dass deshalb der Bürgermeister im März nach dann vierjähriger Amtszeit schon mal Bergfest feiern kann, halten viele für ein Gerücht. Nur noch vier weitere Jahre Ulbrich wäre vielen viel zu wenig, ist in den Ortschaften herauszuhören, wenn von dort der Blick zum Rathaus und zum Schaffen des mit 35 Jahren immer noch ziemlich jungen Bürgermeisters schweift.