Für den geplanten Windkraftstandort an der Gemarkungsgrenze Deißlingen-Trossingen soll eine Lidar-Windmessung im Herbst durchgeführt werden, um die Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Foto: Weigel

Deißlingen und Trossingen investieren zusammen 31.000 Euro, um Wirtschaftlichkeit der Anlage zu überprüfen.

Deißlingen - Seit mehr als zwei Jahren arbeitet die Gemeinde Deißlingen zusammen mit Trossingen an einem Konzept, um einen Windkraftstandort zu errichten. Jetzt investieren sie zusammen 31.000 Euro für eine Windmessung, um die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu überprüfen.

Der bislang größte Unsicherheitsfaktor für eine Windkraftnutzung an der Grenze zur Gemarkung Trossingen ist die tatsächliche Windgeschwindigkeit. Gleichzeitig ist sie aber der entscheidende Punkt, der über die Wirtschaftlichkeit des Standortes entscheidet. Daher soll nun vor weiteren Überlegungen zum angedachten Standort das Windpotenzial ermittelt werden. Dafür müssten Windmessungen vorgenommen werden.

In den letzten Jahren hat sich das optische Fernmesssystem (Lidar) durchgesetzt. Der Messzeitraum beträgt in der Regel drei Monate. Dabei kann ein erster qualifizierter Eindruck gewonnen werden, über die durchschnittliche Windgeschwindigkeit, Windscherung (Zunahme des Windes in der Höhe), Turbulenzen. Die Messung kann auch zur Beurteilung des prognostizierten Energieertrags herangezogen werden.

Ulbrich: Gesamtprojektkostet etwa vier bis fünf Millionen Euro

Soll die Lidar-Windmessung für Kosten in Höhe von 15.500 Euro netto vorgenommen werden, um die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu überprüfen? Diese Frage musste der Deißlinger Gemeinderat beantworten. "Das Ziel der Messung besteht darin, abschließende Klarheit für die Windkraftanlage zu haben oder das Projekt für lange Zeit in der Schublade verschwinden zu lassen", sagte Bürgermeister Ralf Ulbrich.

Gemeinderat Bernd Angst (SPD) meinte, dass der Vergleich mit anderen Standorten wichtig sei. Ulbrich entgegnete, dass das wirtschaftliches Angebot von der Firma Juwi Energieprojekte aus Wörrstadt (Rheinland-Pfalz) auch solche Auswertungen beinhalte. Gemeinderat Wolfgang Dongus (SPD) bezeichnete die Lidar-Messung als "alternativlos". Das Gremium beschloss schließlich einstimmig, diese Messung vorzunehmen. Somit wird im Herbst drei Monate lang das Windpotenzial der geplanten Anlage untersucht. Finanziert wird die Maßnahme über die für die weitere Standortuntersuchung im Wirtschaftsplan 2014 des Eigenbetriebs Gemeindewerke Deißlingen eingestellten 25 000 Euro.

Ulbrich sprach auf Nachfrage der CDU-Fraktionsvorsitzenden Karin Schmeh von Gesamtprojektkosten von "etwa vier bis fünf Millionen Euro". Er gehe von zwei Windrädern aus, da eines nicht wirtschaftlich sei, sagte der Bürgermeister.

Den Projektbeteiligten ist klar, dass der geplante Standort über dem Wannengrund an der Gemarkungsgrenze zu Trossingen kein Spitzenstandort ist. Immerhin sind Windgeschwindigkeiten von um die sechs Kilometer pro Stunde in Nabenhöhe zu erwarten.