Feinarbeit mit der starken Rettungsschere (links). Auch die Rettung eines Dummys aus einem Schacht will gelernt sein. Da muss jeder Handgriff sitzen. Fotos: Derix-Kessler Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr Deißlingen stellt sich Kindern des Jahrgangs 2006 vor / Auch Wärmebildkamera im Einsatz

Von Gertrud Derix-Kessler

Deißlingen. Jedes Jahr werden von der Gemeinde Deißlingen Kinder eines Jahrgangs eingeladen, um sich die Arbeit der Feuerwehr anzusehen.

Im vergangenen Jahr waren dieser Einladung 20 Kinder gefolgt, am Samstagnachmittag waren es nur zwei, obwohl 56 Einladungen verschickt worden waren, ein Junge und ein Mädchen.

Die Feuerwehr und die Jungendfeuerwehr waren dennoch gut vorbereitet und zeigten den Kindern sehr anschaulich, was die Feuerwehr so macht. Zuerst durften sie die Wasserspritze auf eine Spritzwand richten und sollten, so ähnlich wie beim Fußball, den Strahl durch zwei Löcher zielen. Dies erwies sich als gar nicht so einfach. Spannend wurde es, als den Kindern eine Wärmebildkamera vorgeführt wurde.

Zuerst wurde die Temperatur von Händen und Körper genau gemessen. Anschließend ging es in den Nebelraum. Dieser war total dunkel und voller Nebel, so dass wirklich nichts zu sehen war. Dies soll einen verrauchten Raum simulieren, in dem man sofort die Orientierung verliert.

Doch mit der Wärmebildkamera kann man dennoch sehen, da jeder Gegenstand eine andere Temperatur hat. So konnten die Kinder auch den Feuerwehrmann finden, der dort auf dem Boden lag. Selbst ein Händeabdruck, den ein Kind an der Wand hinterließ, konnte die Kamera sichtbar machen, nur weil dieser etwas wärmer als die Umgebung war.

Danach ging es zur Rettungsschere. Ein beeindruckendes Gerät. Die Kinder durften mit dieser schweren Schere einen Tennisball zerquetschen oder ihn so vorsichtig aufheben, dass er völlig heil blieb. Mit dieser Schere kann man auch Türen aufbrechen und Autos aufschneiden, um die Insassen nach einem Unfall zu befreien. Noch einmal spannend wurde es, als sie erlebten, wie ein Feuerwehrmann sich vom Turm abseilte oder eine Person aus einem Schacht rettete. Im vergangenen Jahr Jahr sind durch diese Aktion acht Kinder zur Jungendfeuerwehr gekommen. Gleichzeitig fand auf dem Gelände eine Truppführerausbildung für den Ausbildungsbezirk Rottweil statt.

Kommandant Klaus Zisterer war sichtlich stolz auf seine Leute und die Jugendfeuerwehr, die mit Freude bei der Sache waren.