Gemeinderat: Bauaktivitäten ohne Genehmigungen: Da steht dem Initiator ordentlich Ärger ins Haus

Jede Menge Baugesuche gab es im Deißlinger Gemeinderat in der ersten Sitzung nach der Sommerpause zu behandeln.

Deißlingen (shr). So Neubauten in der Bahnhofstraße und im Baugebiet Ob der Tanzlinde. Auch Anbauten an bestehende Ensemble sowie ein Abbruch mit Neu- und Umbau wurden am Ratstisch unter die Lupe genommen. Alle Gesuche wurden von den Räten genehmigt.

Auch aus "N!Region Fünf G" lässt sich eine Menge entwickeln

Dass Nachgenehmigungen sich als sehr ärgerlich erweisen können, zeigte sich beim Fall einer ohne Zustimmung in einen Garten gebaute Sauna. Obwohl man seitens des Bauamts auf die Genehmigungspflicht hingewiesen habe, war die Errungenschaft ohne Planeingaben in die Welt gesetzt worden. So mussten die Räte nachsitzen. Aufgrund der Tatsache, dass alle Anwohner im Umfeld der Sauna auch schriftlich kundgetan hatten, dass man keine Einwände habe, wollte auch der Gemeinderat sein Einvernehmen nicht versagen. Es sei aber schon ärgerlich, dass trotz Vorgesprächen mit der Verwaltung ein solches Nachkarten notwendig geworden sei, betonten Ortsbaumeister Rainer Braun und Bürgermeister Ralf Ulbrich unisono.

Auch eine Nachgenehmigung in der Jahnstraße gab Anlass für Unmut. Der Bauherr hatte sich laut Gemeindeverwaltung anfangs zwar beim Landratsamt nach der Genehmigungsfähigkeit eines Terrassenbaus erkundigt, allerdings ohne zu erwähnen, dass auch eine zwei Meter hohe Stützmauer erstellt werden sollte. Nach einem Hinweis aus der Nachbarschaft zu dem "Anbau" trat das Deißlinger Bauamt auf den Plan. Der Bau wurde vorläufig eingestellt, bis genehmigungsfähige Planvorlagen vorgelegt waren. Inzwischen ist die Angrenzer-Anhörung abgeschlossen. – Ohne Einwände der Nachbarn. Der Anbau füge sich in die vorhandene Bebauung ein. Somit steht einer Genehmigung nichts mehr entgegen, wurde am Ratstisch konstatiert.

Auch zu den Zielen der fünf Gemeinden der "N!Region Fünf G" wurde im Gemeinderat diskutiert. Ideen wie "Mitfahrbänkle" sind inzwischen in allen fünf Gemeinden verwirklicht. Das Deißlinger Klimaschutzkonzept macht langsam auch in den Partnergemeinden Schule. Auch das "Spurwechselmodell" wollen sich alle in ihre Ortsprogramme einverleiben. Zudem ist eine Vernetzung der Flüchtlingsarbeit im Gang.

Sehr erfreulich auch: Die "N!Region Fünf G" werde auch bei der Landespolitik in Stuttgart ernst genommen. Hadi Mozaffari Jovein (SPD) regt an, dass man auch versuchen solle, die regionalen Hochschulen mit ins konzeptionelle Boot zu holen. Die Räte sind sich mit Bürgermeister Ulbrich einig, dass der Aufgabenkatalog für die Stärkung von Gemeinden und Gebietsgemeinschaften im ländlichen Raum immer wieder große Herausforderungen beschert.