Die "Requisiten" beim Gottesdienst erinnern an die Einsätze. Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Ökumene: Gottesdienst der Rettungskräfte und Notfallseelsorge in Lauffen

Großeinsätze – wie vor kurzem in Villingendorf – aber auch Unfälle, Suizide, oder andere Unglücksfälle können die Rettungskräfte von Feuerwehr, Rotem Kreuz, Polizei und anderen an die Grenzen bringen.

Kreis Rottweil. Selbst wenn der Umgang mit Unglücksfällen aller Art zu ihrem beruflichen Alltag gehört, ist es für die Beteiligten nicht immer einfach, alle Eindrücke zu verarbeiten. Denn Bilder, Gerüche und Eindrücke bleiben im Gedächtnis, lassen sich nicht so leicht wegwischen.

Wenn Rettungskräfte und die Mitarbeiter der Notfallseelsorge alarmiert werden, ist gerade für einige Menschen eine Welt zusammengebrochen. Sei es, weil sie einen lieben Angehörigen durch einen Unglücksfall oder Suizid verloren haben, oder weil sie ein Unglück hautnah miterleben. Die "Profis" sind es gewohnt in diesen Situationen zu agieren und zu reagieren. Aber schwierige Situationen können auch für Rettungskräfte zur Herausforderung werden.

Und vor diesem Hintergrund haben der ehemalige Rottweiler Pfarrer Marcus Keinath und Margit Armleder-Spreter von der Notfallnachsorge des DRK vor einigen Jahren den sogenannten "Blaulichtgottesdienst" ins Leben gerufen. In diesem Jahr findet er am Freitag, 20. Oktober, ab 19 Uhr in der katholischen Kirche St. Georg in Lauffen statt.

Angesprochen sind alle Rettungskräfte im Landkreis Rottweil. Angefangen von der Feuerwehr über die Polizei, das DRK, die Bergwacht und den Weißen Ring. Aber auch die Bestatter und die Mitarbeiter der Notfallseelsorge im katholischen Dekanat Rottweil sowie in den evangelischen Kirchenbezirken Sulz und Tuttlingen sind eingeladen.

Zeit zum Nachdenken

Gedanken und Gefühle während der Einsätze, aber auch die Trauer über die Verunglückten, Verstorbenen oder Verwaisten haben in dem Gottesdienst einen Ort. Pfarrerin Heidrun Stocker aus Lauterbach und Pfarrer Albrecht Zepf aus Dietingen werden den Gottesdienst halten. Unterstützt werden sie von Mitarbeitern der Rettungsdienste. "Während des Gottesdienstes hat man die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und nachzudenken", weiß Armleder-Spreter aus eigener Erfahrung. Um Kraft tanken zu können und zu erfahren, dass man mit seinen Gedanken und Sorgen nicht alleine ist, sei dieser ökumenische Gottesdienst gedacht.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch bei einem Vesper im benachbarten Gemeindehaus. "Alle Gottesdienstbesucher sind eingeladen, der Einsätze der Rettungsdienste im vergangenen Jahr und insbesondere auch der Verstorbenen zu gedenken", so Pfarrer Zepf.