Führen bei der BUND-Ortsgruppe Deißlingen-Lauffen weiterhin Regie: Ulrike von Kutzleben-Hausen und Dietmar Maurer. Foto: Schwarzwälder-Bote

BUND: "SOLAWI" auch in unserer Region / Ortsgruppe Deißlingen-Lauffen mit vielen Aktivitäten

Deißlingen-Lauffen. "Dass ihr bei diesem Sommerwetter den Weg zur heutigen Zusammenkunft gefunden habt, auch das beweist euer Engagement," so begrüßte die Vorsitzende Ulrike von Kutzleben- Hausen die Mitglieder und Freunde des BUND in Deißlingen und Lauffen. Die Hitze war tatsächlich nicht kleinzureden, der Versammlungsraum wirkte wie eine richtige Sauna.

Die Themen im komprimierten Jahresrückblick, präsentiert von den beiden Vorsitzenden Dietmar Maurer und Ulrike von Kutzleben-Hausen reichten von örtlichen Aufgaben wie der Teilnahme und der Mitorganisation beim Neckartag, diversen Arbeitsaktionen bis hin zu Diskussionsveranstaltungen zur Energiewende, und wie diese lokal und global geschafft werden kann. Auch das bereits seit Jahren etablierte BUND-Kino und die damit verbundenen Themen wurden nochmals gerne ins Gedächtnis gerufen.

"Dass die Umweltarbeit gerade in einer Gemeinde verortet ist, die lediglich ein Prozent der Gemarkungsfläche als naturschutzrechtlich geschützte Fläche vorweisen kann und damit weit unter dem Landesdurchschnitt von sechs Prozent liegt, das ist schon eine Herausforderung", wurde zum neu erstellten Nachhaltigkeitsbericht der N!-Region 5G kommentiert. "Das war ja früher – vor dem Autobahnbau und der Flurbereinigung – noch ganz anders, da gab es noch zahlreiche Feuchtgebiete und extensiv genutzte Flächen", erinnerte sich ein älterer Teilnehmer.

In dieser Beziehung gehört Deißlingen leider zu den "Verlierergemeinden", "aber vielleicht sind wir gerade deshalb so motiviert, weil wir wissen, was man verlieren kann," überlegen die Vorstände. Nach dem Kassenbericht und der einstimmigen Entlastung standen Neuwahlen an. Aber auch dieser Tageordnungspunkt brauchte nicht viel Zeit, denn der alte Vorstand wurde einstimmig für zwei weitere Jahre bestätigt. Im Ausblick für weitere Schwerpunktthemen kamen die Solaranlagen auf Ackerflächen zur Sprache. Damit will man sich weiter auseinandersetzen, obwohl der BUND dies schon heute grundsätzlich begrüßt. Wenn diese gut gemacht seien, könne sogar ein Mehrwert für die Natur erzielt werden im Vergleich zur Monotonie eine "Energiemaisackers". Zudem sei diese Schiene effektiver.

"Solar auf Wiesengrund besser als Energiemaisäcker"

Das "Saunaerlebnis" war aber noch nicht zu Ende: Es folgte ein äußerst spannender Teil des Abend, denn der Referent Hardy Bisinger als Vorstand des neu gegründeten Vereins BAARFOOD hielt, einen Vortrag über die ersten Erfolge dieses Vereins. Mit außerordentlichem Schwung und Engagement riss er die Zuhörer regelrecht mit, als sie erfuhren, was unter SOLAWI- (Solidarischer Landwirtschaft) zu verstehen ist und wie und warum derzeit über 100 Mitglieder des Vereins ihre eigenen Gemüseprodukte auf mehreren Äckern in der Region erzeugen lassen. Dafür stellen sie eigens eine Gärtnerin an, die mit viel Kenntnis für 47 Familien Gemüse produziert – natürlich Bio. Und über ein Verteilsystem werden die Mitglieder "ackerfrisch" erreicht. Samstags kann auf dem Acker mitgearbeitet werden und verfolgt werden, was da so wächst und gedeiht, und das für ein solches Produkt eben auch erhebliche Mühe notwendig ist. Auf dem eigenen Tisch erfahren die Produkte dann eine angemessene Wertschätzung. Man war sich einig, dass dies einer der Wege sein kann, die Herausforderungen der Zukunft in der Nahrungsmittelerzeugung zu meistern. Alle Zuhörer waren voller Respekt und gedanklich sehr bereichert.