Noch sprudelt die Gewerbesteuer in Deißlingen nicht wie erhofft. Im Haushaltsplan 2014 ist sie mit 3,5 Millionen Euro veranschlagt, die derzeitige Prognose liegt bei 2,75 Millionen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Prognose für 2014 bescheidener als im vorigen Jahr / Finanzpolster bei 12,6 Millionen

Deißlingen (wis). Keine Frage: Der Deißlinger Gemeindepfleger Daniel Bayer ist ein guter Kämmerer. Er hat sein Handwerk gelernt. Nicht nur mit der Doppik als neuer kommunaler Buchführung hat er die Deißlinger Räte längst vertraut gemacht. Auch taktisch gibt sich Bayer gut geschult. So wenn es – wie am Dienstagabend – um eine Bilanz zur finanziellen Lage von Deißlingen geht. Da verwies der junge Finanzfachmann beim Haushaltszwischenbericht auf eine derzeitige Jahresprognose für die Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 2,75 Millionen Euro. Das würde – wär’ es am Ende des Jahres tatsächlich so – wieder ein wenig Schmalhans zum Küchenmeister im Deißlinger Rathaus machen. 3,3 Millionen Euro brauche man schon mindestens, um den Standard in Deißlingen halten zu können, konstatiert Bürgermeister Ralf Ulbrich. "Vorsichtig optimistisch" könne aber vielleicht doch auf eine Entwicklung in diese Richtung gehofft werden, sieht der Schultes die Chance, dass die Deißlinger Betriebe bei ihrem Steuerobolus an die Gemeinde in den kommenden Monaten noch zulegen können.

Am 8. Oktober des vergangenen Jahres hatte bei der Verabschiedung eines Nachtragshaushalts die Gewerbesteuerprognose bei 3,25 Millionen Euro gelegen, nachdem sie sich im Juli 2013 bei etwa 2,85 Millionen Euro bewegt hatte. Zum Jahresende 2013 waren Deißlingen dann aber überraschend Gewerbesteuereinnahmen von knapp vier Millionen Euro zugeflossen gewesen, sodass sich das Finanzvermögen der Gemeinde um 0,8 Millionen auf 17,08 Millionen Euro erhöhte.

Mit Wertpapieren (6,88 Mill. Euro), Festgeldern (3,45 Mill), und kurzfristig verfügbaren liquiden Mitteln (2,31 Mill.) verfügte die Gemeinde zum Jahresende ein Finanzpolster von 12,64 Millionen Euro.

Trotz solcher Zahlen galt Deißlingen auch 2013 im landesweiten Vergleich als steuerschwach, was aber – nicht nur den Kämmerer freut’s – zu vermehrten Schlüsselzuweisungen des Landes aufgrund mangelnder Steuerkraft führt.