VolkstrauertagHumanitäre Werte

Deißlingen. An die deutsche Verantwortung für den Frieden und an die moralische Verpflichtung, den Flüchtlingen zu helfen, die jetzt ins Land kommen, erinnerte Deißlingens Bürgermeister Ralf Ulbrich bei der Gedenkfeier an Allerheiligen, bei die die Deißlinger auch den Volkstrauertag begehen.

Auch die Deutschen hätten Flucht und Vertreibung erlebt, so Ulbrich weiter. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs sei die Zahl der Flüchtlinge sogar noch größer gewesen als heute. Dass 70 Jahre Frieden keine Selbstverständlichkeit seien, führten uns, so Ulbrich, die täglichen Bilder der Menschen auf der Flucht vor Augen. Ulbrich wandte sich am Sonntag auch gegen Hetzer und Demagogen, die aus einem kurzsichtigen Reflex der Wohlstandssicherung alles gefährdeten, was sich die Menschen in diesen 70 Jahren erarbeitet hätten.

Das Sichern und Schützen der eigenen Nationalgrenzen und die Abgrenzung gegenüber dem Nachbarn habe zu oft in den vergangenen Jahrhunderten zu kriegerischen Auseinandersetzungen geführt, was allzu leicht vergessen werde. Ulbrich forderte, Werte wie Toleranz, Mitmenschlichkeit und vor allem Rechtsstaatlichkeit hochzuhalten. Nur dann könne diese Aufgabe gemeistert werden, und die Gesellschaft gestärkt daraus hervorgehen.