Am Ball bleiben wollen Deißlinger und Lauffener Kicker weiter in einer Spielgemeinschaft. Doch das entscheidende Wort haben die Funktionäre. Foto: Pixabay

Abteilungsleiter Rath: Spielgemeinschaft mit Deißlingen soll nachhaltig gefestigt werden.

Deißlingen-Lauffen - Zum Fußballstreit zwischen der Sportgemeinde Deißlingen und dem Sportverein Lauffen betont der Lauffener Abteilungsleiter Frank Rath im Folgenden die Lauffener Sichtweise.

Gleichzeitig gibt er der Hoffnung Ausdruck, dass die erfolgreiche gemeinsame Spielgemeinschaft noch eine lange gemeinsame Zukunft hat. Die Kündigung des gemeinsamen Spielbetriebs zum Ende der Saison 2016/17 durch die SGD habe in Lauffen große Irritationen ausgelöst. Die Lauffener Funktionäre betrachteten die offenen Fragen weiterhin als lösbar und hofften auf eine baldige Rückkehr zur Sachdiskussion, betont Rath.

Und er betont: Im Frühjahr 2016 sei die Idee geboren worden, die bisherige Spielgemeinschaft der beiden Fußballabteilungen organisatorisch, finanztechnisch und strukturell zu vereinen. Die Funktionäre beider Vereine seien sich dann auch relativ schnell einig gewesen, den Zusammenschluss so umzusetzen. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung des SV Lauffen: "Konsens war, zunächst gemeinsam ein Konzept für diesen Schritt zu erarbeiten, um ihn anschließend von den beiden Hauptvereinen absegnen zu lassen. Allerdings kam es anders. Zunächst wurde ein Antrag auf Umsetzung der Idee formuliert und gestellt. In der Generalversammlung 2016 der SGD wurde der Antrag gestellt und genehmigt. Beim SVL wurde der Antrag in einer Sitzung des Vollausschusses vorgetragen mit dem Ergebnis, dass die beiden Abteilungen zunächst ein detailliertes Konzept ausarbeiten sollten. Danach sollten gemeinsame Gespräche mit den Vorsitzenden beider Vereine folgen."

Die Beschlusslage habe Frank Rath zunächst den Fußballfunktionären der SGD mitgeteilt. Dieser Beschluss sei dann bei der Generalversammlung als auch bei der Abteilungsversammlung der SGD bestätigt worden. Dass der SV Lauffen nicht reagiert habe, davon könne also keine Rede sein, betont Rath. Das Ziel bleibe folglich nach wie vor dasselbe, es gebe in den beiden Vereinen lediglich unterschiedliche Vorstellungen, wie es erreicht werden solle. "Wir sehen darin grundsätzlich auch kein Problem", sagt Rath.

Für eine nachhaltige gemeinsame Organisation gelte es zunächst rechtliche Fragen zu klären, beispielsweise bezüglich steuerlicher Hürden. Eine Beratung beim Sportverband WLSB könnte hier aufklären. Denn bei Zusammenschluss zweier Vereine in einer Spielgemeinschaft ergebe sich die juristische Form einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die per se nicht gemeinnützig ist. Außerdem stelle sich die Frage, welche Auswirkungen dies auf die beiden Vereinssatzungen habe. Auch weitere wichtige Aspekte müssten eventuell noch näher beleuchtet werden.

Lauffener Funktionäre begründen Verzögerung mit wichtigen noch zu klärenden Fragen

"Ein Commitment, den Zusammenschluss ohne Klärung der Details vorab zu vollziehen, konnte der SVL damit nicht zum 30. Juni vorlegen. Dafür hatten wir die Legitimation von unserer Vereinbasis nicht, und das war bekannt", betont Rath. Dennoch habe es ein Gespräch am 30. Juni mit Vorständen und Abteilungsleitern beider Vereine gegeben. Aus Sicht der SVL-Vertreter seien die offenen Sachfragen an diesem Abend leider zu kurz gekommen.

Wenn vielleicht manch einer die Zukunft der Fußball-Spielgemeinschaft in Verbindung mit dem SVL-Sportheimbau in Frage stellen wolle, sei das nicht zielführend, betont Rath außerdem. Schließlich bestehe der Verein nicht nur aus Fußballern, sondern auch aus den Abteilungen Turnen und Radsport, die nach der Aufgabe der alten Anlagen in Lauffen ebenfalls eine neue sportliche Heimat bräuchten. Die Pläne für ein neues Sportheim und eine Sportanlage seien seit Jahren bekannt.

Zum Thema fehlende Jugendtrainer sehe sich der SVL gegenüber der SGD auf jeden Fall in der Pflicht. Der SVL-Jugendleiter sei gesundheitlich angeschlagen und könne sein Amt deshalb derzeit nur eingeschränkt wahrzunehmen. "Das war bekannt. Gesundheit geht vor, wir sind schließlich alle nur ehrenamtlich tätig. Hier hätten wir uns angesichts der Situation ein wenig mehr Respekt gewünscht", sagt Rath. Der SVL habe mittlerweile den ersten Jugendtrainer gewinnen können und werde weitere suchen, um seinen Beitrag in der gemeinsamen Jugendarbeit zu leisten.

Abschließend betont der SVL in seiner Pressemitteilung, dass sich sowohl die Abteilung Fußball als auch der Vorstand weiterhin der Spielgemeinschaft bekennen und das Projekt weiter für richtig halten. Die Zusammenarbeit funktioniere seit Jahren sehr gut. Der SVL habe deshalb zwei Gesprächstermine mit Spielern, Vereinsvorständen, Abteilungsfunktionären und Bürgermeister Ralf Ulbrich als Moderator angeboten. Darauf sei von der SGD aber nicht eingegangen worden. Der SVL sei aber weiter gesprächsbereit. "Es ist auch unser Interesse, dass alle Kinder, Jugendlichen und Aktive weiterhin in der Spielgemeinschaft Freude und Erfolg wie bisher am Fußball haben", sagt Frank Rath.