Bürger in Deißlingen-Lauffen zeigen sich hilfsbreit: Fünf bis zehn Ehrenamtliche haben bei der Gemeinde angefragt, wollen Deutschunterricht geben und die neuen Flüchtlingen bei Behördengängen begleiten. (Symbolfoto) Foto: Roessler

Deißlingen bringt zwölf Personen in Haus neben Grundschule unter. Resonanz der Bürger ist bisher positiv.

Deißlingen-Lauffen - Zwölf sind es. Zwölf Flüchtlinge, die ein neues Zuhause in Lauffen finden sollen. Zugewiesen vom Land, aufgenommen von der Gemeinde. Die Bürger gehen mit dem Entschluss laut Ordnungsamt positiv um.

"Ich habe ein gutes Gefühl", sagt Yvonne Roth vom Haupt- und Ordnungsamt der Gemeinde Deißlingen. Denn bisher liefe alles problemlos ab. Die Unterkunft in der Hauptstraße in Lauffen, direkt neben der Grundschule ist bereit. Die Räume hat der Bauhof in den vergangenen vier Wochen komplett hergerichtet und mit Möbeln ausgestattet. Der Grundstein ist gelegt. Die Flüchtlinge können einziehen.

Die Gemeinde wartet auf die Ankunft der zwölf neuen Bürger

Doch bisher tut sich nichts. "Wir haben keine Ahnung, wann sie ankommen", sagt Yvonne Roth ratlos. Die Mitarbeiterin ist zusammen mit Jennifer Engeser, Sachbearbeiterin Familie und Soziales und Ehrenamt im Hauptamt, Ansprechpartnerin für diese Aufgabe, die vom Landratsamt Rottweil zugewiesenen Flüchtlinge unterzubringen. Laut Hauptamtsleiter Herbert Traxler habe das Ordnungsamt schon frühzeitig angefangen, Wohnraum für neue Flüchtlinge zu schaffen.

Das Gebäude ist – nachdem es nun seit mehr als einem Jahr leer stand – bereits seit einiger Zeit bezugsfertig. Die meisten Sachspenden kamen durch einen Spendenaufruf Ende Juni zusammen. "Wir haben viele Küchenutensilien und Bettwäsche erhalten", erzählt Yvonne Roth. "Die Zimmer sind für jeweils vier Personen ausgestattet, und es gibt einen Gemeinschaftsraum und eine Küche. Das war uns sehr wichtig."

Nun kann Deißlingen nur warten. Denn auch auf Anfrage beim Landratsamt in Rottweil kann keine konkrete Auskunft erteilt werden. "Wir wissen eigentlich nur, dass es zwölf Personen sind", sagt Yvonne Roth. "Mehr nicht." Weder die Ankunft, noch die Herkunft der Flüchtlinge sei der Gemeinde bekannt. "Aber ich rechne damit, dass die Flüchtlinge in den nächsten Tagen in dem Haus einziehen werden", meint Herbert Traxler.

Indes sucht die Gemeinde nach weiteren Unterkünften, denn das Flüchtlingsthema spielt in Deißlingen eine wichtige Rolle. "Elf Flüchtlingen wohnen bisher in Deißlingen", sagt Traxler. Bald sind es 23. Dass es dabei nicht bleiben wird, ist sich Herbert Traxler sicher. "Nach der Sommerpause werden wir uns um weitere Unterkünfte bemühen", sagt er. "Vielleicht können wir ja auch ein Haus erwerben."

Man sei bemüht, Flüchtlinge in der Gemeinde unterzubringen. Negative Resonanz der Bürger sei weder ihm noch seiner Kollegin Yvonne Roth zu Ohren gekommen. "Ich habe ein gutes Gefühl, dass die Bürger die Flüchtlinge positiv aufnehmen", sagt Roth. Fünf bis zehn Personen haben sich bereits gemeldet, um den Neubürgern ehrenamtlich bei Behördengängen und mit Deutschkursen zur Seite zu stehen. Sorgen machen sich die Verwaltungsmitarbeiter demnach nicht und sind zuversichtlich. "Ich weiß, dass wir diese Aufgabe gut meistern werden", so Yvonne Roth.