Das neue Sportgelände schließt an die Tennisanlage und das Sportgelände der SG Deißlingen (im Hintergrund) an. Foto: Fussnegger Foto: Schwarzwälder-Bote

Werksleiter nimmt Stellung zu Verzögerungen bei Umsiedlung des Lauffener Sportgeländes

Deißlingen-Lauffen (fus). Der Grund für die Verzögerungen bei der Umsiedlung des Sportplatzes vom Lerchenbühl auf das Sportgelände Fürsten in Deißlingen liege zu 95 Prozent bei der Firma Knauf, gab Werksleiter Mark Aretz in einer Stellungnahme bei der Hauptversammlung des Sportvereins Lauffen bekannt. Vorsitzender Hans-Peter Storz stellte die genehmigungsreifen Planungen den Mitgliedern vor. Aufgrund des Gipsvorkommen unter dem Sportgelände Lerchenbühl, das die Firma Knauf abbauen will, soll das Sportgelände des SVL, wie mehrfach berichtet, nach Deißlingen ins Gebiet Fürsten verlegt werden.

Mark Aretz berichtete, dass er vor Wochen von einem Vereinsmitglied des Sportvereins außerhalb des Vorstands angerufen worden. Dieses sagte, der Vorstand stehe wegen den Verzögerungen sehr unter Druck. Deshalb sei er jetzt hier, um Stellung zu beziehen. Kurz nach dem Beschluss des SVL, das Sportgelände Lerchenbühl der Firma Knauf anzubieten und in das Gebiet Fürsten nach Deißlingen umzuziehen, sei der Firma Knauf externer Gips angeboten worden – in zehnfacher Menge dessen, was unter dem Sportgelände liegt. Dadurch sei bei der Firma Knauf, so Aretz wörtlich, in Bezug auf die Umsiedlung des Sportgeländes "der Druck aus dem Kessel" gewichen. Auch habe beim Konzern das Projekt SVL nicht die höchste Priorität. Aufgrund der Verteuerung des Projekts "Neues Sportgelände" – ursprünglich ging man von der Hälfte aus –, stiegen auch die Baunebenkosten wie Steuern enorm. Derzeit sei der größte Brocken das steuerliche Problem, das derzeit geprüft werde.

Darauf angesprochen, ob die Firma Knauf nicht schon ähnliche Fälle hatte, und deshalb mit solchen Problemen hätte rechnen müssen, antwortete Aretz, die bisherigen Fälle würden schon länger zurückliegen und seien im Osten der Republik angesiedelt gewesen, wo es mehr steuerliche Vorteile gab und die Kosten niedriger lagen.

Einige Mitglieder äußerten Enttäuschung über das Verhalten der Firma Knauf. Wenn sie dies vorhergesehen hätten, hätten sie einer Verlegung nicht zugestimmt. Mark Aretz hofft, "dass der Stöpsel der Enttäuschung noch in diesem Jahr gezogen werden kann, und mit dem Bau begonnen wird".

Vorsitzender Hans-Peter Storz stellte die baureifen Planungen vor, und nannte die Eckpunkte des Vorgehens des vergangenen Jahres. Nachdem das Bauvorhaben seitens des SVL weiter abgespeckt worden war, gab es im Juli 2013 eine Einigung über das Finanzierungsbudget. Ende Oktober wurde dann die Finanzierung vom Chef der Firma Knauf, Carlo Knauf, abgesegnet. Der vorhabenbezogene Bebauungsplan wurde vom Gemeinderat beschlossen. Ende November wurde eine Bezuschussung des Bauvorhabens durch den Württembergischen Landessportbund in Höhe von 116 000 Euro in Aussicht gestellt.

Bis Ende 2013 sollte ein durchführbarer Vorschlag zur Abwicklung des Projekts von der Firma Knauf vorliegen, der bis jetzt allerdings nicht vorliegt.