Für die Erweiterung der Nahwärmeversorgung Deißlingen wurde vor zwei Jahren gebuddelt. Der Ortsteil Lauffen indes wartet noch auf eine diesbezügliche Versorgungsoffensive. Archivfoto: Scheidel Foto: Schwarzwälder-Bote

Kräftige Subventionierung verschafft Deißlinger Gemeindewerken positive Bilanz

Deißlingen (wis). Die Belieferung mit Frischwasser sowie die Gewinnung von Strom aus regenerativen Quellen (Fotovoltaik) und die Nahwärmeversorgung werden in Deißlingen über die Gemeindewerke gemanagt. Auch mit der Absicht, der Zielsetzung klimaneutrale Gemeinde näherzukommen.

Wie auch wieder der Jahresabschluss 2014 zeigt, kann der Eigenbetrieb nur schwarze Zahlen schreiben, weil 600 000 Euro aus dem Finanzanlagevermögen der Gemeinde für einen Jahresgewinn von 457 000 Euro sorgen. Durch diesen "Deal" kann es sich Deißlingen weiter leisten, den Wasserbezug der Haushalte ordentlich zu subventionieren. 112 000 Euro schlugen dafür 2014 zu Buche nach 89 000 Euro im Jahr 2013, was wohl auch an dem erhöhten Absatz sowie einer Verdoppelung des Wasserverlustes (12,2 Prozent) liegen dürfte. Hier will man den Wert wieder deutlich verbessern, indem man als neuralgisch erkannte Stellen konsequenter saniert.

Nicht nur Gemeinderat Dietmar Kargoll stellt erneut die Frage in Raum, wie lang sich Deißlingen noch einen Dumping-Wasserpreis leisten wolle. Bürgermeister Ralf Ulbrich verweist darauf, dass in Lauffen die Trinkwasserversorgung konzeptionell neu geordnet werden soll und im Zuge dieser Maßnahme auch die gesamten Kostenstrukturen eingehend unter die Lupe genommen werden könnten.

Auch bei Nahwärme weiter rote Zahlen

Getüftelt wird auch an der Optimierung der Nahwärmeversorgung. Nicht zuletzt zur Frage des Holzhackschnitzelbetriebs. Die Erfahrung habe jetzt gezeigt, dass diese bei heißen Wetterlagen herunterzufahren sei, da die Anlage ansonsten uneffektiv und mit erhöhten Asche-Emissionen, die sich auch auf den Balkonen von Wohnhäusern bemerkbar machten, vor sich hinschmauche. In den Monaten Juli und August genüge der BHKW-Betrieb, berichtete Gemeindepfleger Daniel Bayer im Gemeinderat.

Nach 83 000 Euro in 2013 wurde bei der Nahwärmesparte 2014 noch ein Abmangel von 47 000 Euro geschrieben. Bis 2017 wolle man die schwarze Null erreicht haben, betont Bayer.

Auf Nachfrage der Gemeinderätin und Lauffener Ortsvorsteherin Cordula Warmbrunn, wie es denn um die Absicht bestellt sei, auch in Lauffen eine Nahwärmeversorgung aufzubauen, versicherte Ulbrich, demnächst das Thema wieder in den Blickpunkt zu rücken. Bekanntlich lag der Fokus in den vergangenen Jahren auf der Idee, mit der Abwärme der Firma Knauf das Dorf zu heizen. Eine Machbarkeitsstudie stufte das Unterfangen aber als wirtschaftlich nicht empfehlenswert ein.

Immerhin verleiht "Sonnenstrom" der Abrechnung ein wenig zusätzliche Stärke

Die drei im Betriebszweig der Gemeindewerke arbeitenden Fotovoltaikanlagen auf der Halle in Lauffen (29,95 kWp), auf dem Dach der Aubert-Schule (4,6) und auf der Heizzentrale (36,11) erbrachten als einzige Gewinnsparte einen operativen Gewinn von 8000 Euro.