Der Umgang mit Behinderten ist oft noch von Klischees und Vorurteilen geprägt. Foto: Pleul Foto: Schwarzwälder-Bote

Behinderung: Angst vor und nach dem Schicksalsschlag ist groß

 Eine Studie im Jahr 2009 hat gezeigt, dass es in Deutschland rund 7,1 Millionen schwerbehinderte Menschen gibt, dies entspricht 8,7 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Wenn werdende Eltern gefragt werden, ob sie sich einen Jungen oder ein Mädchen wünschen, antworten sie oftmals mit der Aussage "Hauptsache gesund".

Wobei man den Wunsch nach Gesundheit, der oft "nicht behindert" meint, nachvollziehen kann.

Für werdende Eltern ist es nicht einfach, wenn ihnen eröffnet wird, dass ihr Kind schwerbehindert sein wird. Die meisten stürzt es in ein tiefes emotionales Loch, und es zeigen sich sehr viel Wut und Aggressionen.

Vor allem die Frage "Warum?", auf die man jedoch oft keine Antwort finden wird, steht im Vordergrund. Dieses Schicksal anzunehmen, ist ein langer Prozess. Es geht in erster Linie darum, zu begreifen, was es für die werdenden Eltern heißt, dass ihr Kind so ist. Schweigen macht alles viel schlimmer, denn Berührungsängste gegenüber Behinderten bestehen in unsere Gesellschaft immer noch.

Den meisten fällt es schwer, auf Freunde oder Verwandte zu zugehen, die ein schwerbehindertes Kind bekommen haben. Sie sind gehemmt und trauen sich nicht, das Thema anzusprechen. Daher ist es wichtig, dass Eltern mit schwerstbehinderten Kindern immer so offen wie möglich damit umgehen. Außerdem brauchen gerade Eltern behinderter Kinder Menschen, mit denen sie offen über ihre Probleme reden können. Sie können sich über diese Nähe neue Kraft holen, denn das Thema totzuschweigen, bringt keinen weiter.  Die Autorin ist Schülerin der Klasse 7a der Gemeinschaft Schule Eschach-Neckar Deißlingen.