Wenig einladend zeigt sich auch der Zimmerplatz-Brunnen in Lauffen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunalpolitik: Beim Frühschoppen sehen sich Ortsobere vielen Fragen gegenüber

Deißlingen-Lauffen (shr). Zum zweiten Mal hatte Bürgermeister Ralf Ulbrich zu einem kommunalpolitischen Stammtisch eingeladen. Zusammen mit Ortsvorsteher Karl-Heinz Maier stellte er sich den Fragen der Bürger. Auf der Gartenterrasse des Gasthauses Krone in Lauffen herrschte reger Andrang. Die Fragen prasselten auf die beiden Gastgeber nur so herab. Von der Wasserversorgung über Bausstellen im Ort bis hin zu den Flüchtlingen, die in Deißlingen und Lauffen untergebracht sind, reichte das Spektrum. Ortsvorsteher Karl-Heinz Maier erklärte, dass zur Zeit keine Flüchtlinge in den Unterkünften in Lauffen untergebracht seien. In Deißlingen sind derzeit noch 80 Asylbewerber beheimatet. Einige, sagte Angelika Haupt, hätten eigene Wohnungen und auch Arbeit gefunden, andere seien weggezogen. Bürgermeister Ulbrich erklärte, dass man derzeit eine komfortable Situation habe. Die Gebäude seien nach wie vor an das Landratsamt vermietet. Klar sei deshalb auch, dass das Amt diese auch jederzeit wieder belegen könne.

Auch die Grünflächen in der Gemeinde und deren Pflege wurden angesprochen. Dazu erklärte der Bürgermeister, dass die Pflege immer intensiver und mehr geworden sei, zum Beispiel wegen neuer Baugebiete. Zur Zeit stünden für diese Aufgabe lediglich eine Vollzeitkraft und eine Aushilfe (wegen Krankheit) für diese Arbeit zur Verfügung. Darum verzichte man auch auf Zierpflanzenbeete, die sehr pflegeintensiv seien. Die momentane Lösung: Man sät nur noch mehrjährige Blumenmischungen aus, die nicht so viel Arbeit machen.

Der Zustand der Brunnen in Lauffen und Deißlingen stimmt Siegfried Bucher traurig. Sie würden veralgen, und keiner kümmere sich darum. Zu dieser Feststellung gibt es von den beiden Gemeindeoberen keinen Widerspruch. Karl-Heinz Maier meinte, dass man in Lauffen vielleicht eine separate Stelle für die Pflege von Plätzen und Brunnen schaffen könne.

Ein Thema, das bewegt, sind auch Falschparker, die Unfallgefahren heraufbeschwören, zum Beispiel an der Kreuzung Schulweg/Schützenstraße und Reuteweg. Obwohl ein Schild angebracht ist, das das Parken direkt an der Kreuzung verbietet, ist dort immer zugeparkt. "Man muss sich im Schritttempo vortasten, obwohl man vorfahrtsberechtigt ist", so der mehrfach zu hörende Vorwurf. Da die Ortssheriffs nur vier Stunden pro Woche in der Gemeinde Dienst hätten, sei ein solcher verkehrlicher Wildwuchs wohl nie ganz zu vermeiden. Missstände sollten aber dem Rathaus gemeldet werden.

Auch bei ungepflegten Grundstücken sei man auf die Mithilfe der Bürger angewiesen. Egon Kalbacher meinte hierzu, dass es eine tolle Sache sei, wenn die Kehrmaschine, so wie kürzlich wieder geschehen, durch die Straßen fahre.

Viel Verdruss gibt es derzeit wegen der vielen Baustellen in den beiden Ortschaften. Von etwa 35 ist die Rede, vor allem wegen der Installierung des schnellen Internets. Der vom Landkreis für eine flächendeckende Bereitstellung auserkorene Netzbetreiber Telekom habe die Arbeiten an einen Unternehmer vergeben, der wiederum arbeite mit drei Subunternehmern zusammen.

Die Gemeinde wisse manchmal selbst nicht, wo gerade die Straße aufgerissen werde. Man geht davon aus, dass bis Ende Oktober alles fertig ist. Die Schaffung eines Radfahrwegs zwischen Lauffen und Bühlingen war beim lebhaften Stammtisch ebenso ein Thema, das im Fokus stand, wie die Wasserversorung für Lauffen.