Wanderwart Georg Röhrle erklärt Hintergründe und Bedeutung der Bewirtung im Neckartäle durch den Albverein
Von Jürgen Maier
Deißlingen. Das hat es in der 45-jährigen Geschichte der Sommerbewirtung im Neckartäle durch den Albverein noch nicht gegeben: Gestern ist sie aufgrund des schlechten Wetters erstmals ausgefallen. Wanderwart Georg Röhrle ist mit der diesjährigen Bewirtung trotzdem "sehr zufrieden".
"Den ganzen Tag über Regen, die Unwettervorhersage für einen Sturm und die niedrigen Temperaturen", nennt Röhrle als Gründe für die Absage. Somit bleibt der Platz vor der einstigen Vesperhütte des Steinbruchs gestern leer. Normalerweise stehen hier Biertischgarnituren, ein Zelt, Vordach und Schirme, die Schutz vor der Sonne und leichtem Regen bieten. "Hier werden dann Vesper, Kaffee und Kuchen sowie erfrischende Getränke angeboten", sagt Röhrle.
Seit dem 3. August läuft die Sommerbewirtung im Neckartäle, die die Ortsgruppe Deißlingen des schwäbischen Albvereins organisiert. "Bis zum 24. August haben wir immer mittwochs und sonntags ab 13 Uhr geöffnet", erklärt der 45-Jährige. Die Ortsgruppe sei mit der bisherigen Saison sehr zufrieden, so Röhrle. Es laufe sehr gut. "Während sonntags vor allem Familien mit ihren Kindern, Wanderer und Radfahrer bei uns vorbeischauen, sind mittwochs vorwiegend Jahrgangstreffen und Handwerker nach ihrem Feierabend unsere Gäste", sagt der gebürtige Deißlinger.
Ob jung oder alt, da ist für jeden auf jedenFall etwas dabei
Besonders freut Röhrle, dass Bürger aus allen Generationen vertreten sind. "Ob jung oder alt, da ist für jeden etwas dabei." Vergangenen Mittwoch hat zum Beispiel die Seniorenresidenz Laurentius aus Deißlingen die Sommerbewirtung im Neckartäle besucht (wir berichteten). Aber nicht nur aus Deißlingen, auch aus der Umgebung kommen die Gäste, erzählt Röhrle.
Dass es im Neckartäle so gut läuft, ist für die Ortsgruppe von großer Bedeutung. "Die Sommerbewirtung ist unsere Haupteinnahmequelle", erklärt Röhrle. Außer am 1. Mai kann die Ortsgruppe die Vereinshütte im Neckartäle nur für interne Vereinszwecke benutzen.
Wandern, kulturelleVeranstaltungen und Treffen mit Familien
"Um die einstige Vesperhütte des Steinbruchs herum liegen Vogel- und Wasserschutzgebiete", sagt Röhrle, der als selbstständiger Berufsbetreuer arbeitet. Die Bewirtung sei in Deißlingen mittlerweile "voll etabliert und "gehöre zum Sommer einfach dazu."
Seit dem Jahr 2006 ist er Mitglied der Ortsgruppe. Für ihn und seine Frau sei nach der Rückkehr nach Deißlingen sofort klar gewesen, "dass wir uns in einem Verein engagieren wollen". Im Albverein gehe es nicht nur um das Wandern, sondern auch um kulturelle Veranstaltungen, Treffen mit Bürgern aus der Gemeinde und mit Familien.
Zu einer weiteren Premiere kommt es am Mittwoch, 20. August. Diesesmal handelt es sich jedoch um ein positives Ereignis. "Wir grillen an dem Tag Schaschlik und bieten somit erstmals ein warmes Essen an." Der Erlös sei für Pfarrer Josef aus Uganda bestimmt, der derzeit als Vertretung in der Gemeinde Deißlingen arbeitet. Dieser möchte laut Röhrle einen Traktor in seiner Heimat anschaffen. "Hoffentlich spielt dann auch das Wetter wieder mit wie in der letzten Zeit", sagt Röhrle und lächelt.
