Zur Eröffnung stimmte die Jugendkapelle das Publikum auf ein hochkarätiges Konzert ein (oben links). Die Hauptkapelle wartet mit etlichen musikalischen Highlights auf (unten links). Mit einer zünftigen Gesangseinlage überraschten Antja Keller und Gebhard Schmid beim Weihnachtskonzert. Fotos: Baum Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihnachtskonzert des Musikvereins Lauffen beschert dem Publikum außergewöhnliche Klangerlebnisse

Von Angela Baum Deißlingen-Lauffen. Jazz, Tango und satter Big-Band-Sound: Außergewöhnliche Klangerlebnisse hielt das Weihnachtskonzert des Musikvereins Lauffen bereit. Die aktive Kapelle spielte zwar erst am Schluss des Konzertabends, brillierte aber als musikalisches Sahnehäubchen dank einer Auswahl selten gespielter Titel. Unter der Leitung von Dirigent Gerhard Cazzanelli liefen die Musiker zu Höchstform auf und begeisterten das Publikum in der Festhalle.

Mit dem festlichen Arrangement "Fanfare und Jubilation" von Naoya Wada eröffnete die aktive Kapelle ihren Konzertteil, hier gefielen besonders die festlichen Fanfarenklänge der Trompeten, gepaart mit träumerischen Flötenklängen.

Die Musiker verzauberten ihr Publikum anschließend mit der viersätzigen "Astro Suite" von Eric Swiggers. Musikalisch betrachtet wurden dabei die Sternbilder von Jungfrau, Zwillingen, Fischen und Schütze. Kam die Jungfrau präzise und akzentuiert daher, gab es bei den Zwillingen Abwechslung in den musikalischen Motiven. Melodiös ausgefeilt war das beschwingte Thema der Fische, das die Kapelle gefühlvoll darbot. Verschiedene Schattierungen kennzeichneten das Thema des Schützen.

"Best Friends" von Johan Nijs spielte die Kapelle zum Andenken an ihren vor zehn Jahren verstorbenen Dirigenten Dieter Burg. Das musikalische Motiv ist geprägt von zarten Klarinettenlinien, die sich mit Flöten und hohem Blech mischen. Einzelne Trompeten und Klarinetten treten dabei als Solopart hervor. "Terra Fecunda" ist ein musikalisches Werk, mit dem der Komponist Willy Franzen zur Versöhnung zwischen Flamen und Wallonen in Belgien beitragen will. Hier beeindruckte die aktive Kapelle mit passioniertem Spiel und wunderbar schwungvollen Rhythmen. Zu einer musikalischen Reise nach Südamerika luden die Musiker ihre Gäste anschließend ein. Hier gab es Melodien, komponiert vom Vater des Tango, Angel Villoldo. El Choclo heißt übersetzt "der Maiskolben", es ist einer der Evergreens im typischen Melonga, der auch die treibende musikalische und rhythmische Kraft ist. Die aktive Kapelle stellte mit den brillant gespielten Tango-Rhythmen einmal mehr unter Beweis, dass ihr die Musik im Blut liegt.

Bekannt aus Funk und Fernsehen ist das "Pink Panther Thema" von Henry Mancini. Mancini war leidenschaftlicher Musiker und spielte in der Big Band von Glenn Miller. Er war einer der bedeutendsten Filmmusiker Amerikas. Gestopfte Trompeten, gepinselte Becken und pulsierende Snare-Drums durften nicht fehlen, ebenso all das, was sonst noch Glanz und Glamour bringt. Mit "Gospel John" verabschiedete sich die aktive Kapelle, nicht um zuvor noch zwei Zugaben zu spielen.

Von der Jugendkapelle Lauffen war das Konzert eröffnet worden, und die Jugendlichen begeisterten die Zuhörer mit einer festlichen Fanfare, Latin Rock, Blues und Marsch sowie mit dem gekonnt interpretierten Musik-Comic "Wallace and Gromit".

Konzertpartner war der Musikverein Seitingen-Oberflacht, auch er bot Blasmusik auf höchstem Niveau. Die Musiker boten abwechslungsreiche Stücke, und auch hier standen erwartungsvolle Trompetenfanfaren am Beginn des Vortrags. Dirigent Karl-Heinz Weber hatte seine Musiker fest im Griff, die Mitreißendes, etwa bei "New Age Rock", boten. Hier wird ein musikalisches Thema durch alle Register gereicht, pulsierende Rhythmen begeisterten die Zuhörer.

Beim Solostück "Present of Love" brillierte Solist Daniel Luderer am Horn, das Grundthema stammt aus Georg Friedrich Händels Oper "Rinaldo". Antje Keller bot ausgefeilten Gesang bei "You raise me up" und bei "Abba in Concert" konnte man verschiedene Titel der schwedischen Popgruppe erkennen, etwa "SOS", "Gimme" oder natürlich "Thank you for the music – danke für die Musik". Zum Abschluss boten Gebhard Schmid und Antje Keller noch ein Gesangsduett bei einer zünftigen Polka.