Die Wasserversorgung wird stark bezuschusst. Das diskutierte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung. Die Eigenheit soll auch Thema bei den Haushaltsberatungen sein. Fotos: Eckel, Gambarini/ Montage: Rörsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeindewerke verbuchen zwar Jahresgewinn von knapp 200 000 Euro / Wasserversorgung wird aber bezuschusst

Von Jürgen Maier

Deißlingen. Der Eigenbetrieb Gemeindewerke Deißlingen hat im vergangenen Jahr einen Gewinn von 197 400 Euro gemacht. Allerdings ist das Ergebnis nicht in allen Betriebszweigen positiv. Und eine Deißlinger Besonderheit sorgte für Diskussionen im Gemeinderat.

Auf den ersten Blick liest sich der Jahresabschluss für das Jahr 2013 positiv: Der Jahresgewinn liegt bei etwa 197 400 Euro. Der Deißlinger Gemeinderat stellte den Jahresabschluss 2013 einstimmig fest. Zudem wurde der Jahresgewinn auf die neue Rechnung vorgetragen. Auch der Vermögensplanabrechnung 2013 wurde wie von der Verwaltung vorgetragen zugestimmt und die Entlastung der Betriebsleitung wurde erteilt. Soweit herrscht unter den Deißlinger Gemeinderäten Einigkeit.

Als Gemeindepfleger Daniel Bayer aber vorstellt, inwieweit die einzelnen Betriebszweige zum Ergebnis beitragen, entwickelt sich im Gremium eine Diskussion darüber. Die Fotovoltaik steuert einen Gewinn von 3000 Euro bei. Mit 1600 Sonnenstunden liegt man knapp unter Kreisschnitt. "Zins- und Beteiligungserträge sind für 366 000 Euro Gewinn verantwortlich", sagt Bayer. Diesen positiven Ergebnissen stehen aber bei der Nahwärmeversorgung und der Wasserversorgung negative gegenüber. Erstere verzeichnete einen Verlust von 83 000 Euro, letztere von 89 000 Euro.

"Dass die Wasserversorgung stark subventioniert wird, das ist eine Deißlinger Besonderheit", stellt Bürgermeister Ralf Ulbrich klar. Der Deißlinger Wasserzins von 1,10 Euro pro Kubikmeter "suche seinesgleichen". Normalerweise würde der Kubikmeter-Preis bei knapp zwei Euro liegen. Zum Vergleich: Bei den Stadtwerken Villingen-Schwenningen zahlen die Bürger 2,61 Euro pro Kubikmeter (brutto).

Die CDU-Fraktionsvorsitzende Karin Schmeh spricht ebenfalls von einer Eigenheit. Sie setzt sich dafür ein, sie beizubehalten, weil jeder Bürger Wasser benötige und somit davon profitiere. "Das ist auch eine soziale Leistung für die Bürger", meint sie.

Als die Gemeinderatsmitglieder weiter über das Für und Wider der Subventionierung diskutieren, verweist Ulbrich auf die anstehenden Haushaltsberatungen. "Dann können wir das Thema gerne nochmals besprechen", sagt er.

Auch das erwirtschaftete Minus bei der Nahwärmeversorgung entfacht eine Diskussion. Ulbrich spricht von einer "unbefriedigenden Situation". "Das Ziel ist eine schwarze Null", gibt er vor.